In New York geht die Israelboykott-Bewegung BDS auf die Straße, um ihre Solidarität für die palästinensischen Unruhen auf dem Tempelberg zu demonstrieren.
Während arabische Randalierer am Jerusalemer Tempelberg ihre Ausschreitungen fortsetzen, kündigten der Israelboykott-Bewegung BDS angehörende Gruppierungen am Mittwoch eine Kundgebung vor dem israelischen Konsulat in New York an, mit der der »palästinensische Widerstand« unterstützt werden sollte.
Im Vorfeld der als »Notversammlung zur Unterstützung des palästinensischen Widerstands und der mit allen notwendigen Mitteln durchgeführten Befreiung« schrieben die Organisatoren in einer Meldung in den sozialen Medien, dass »der Zionismus keinen Platz in Palästina hat und ausgemerzt werden muss, um volle Befreiung zu erlangen«.
»Eine Versammlung, die den ›Widerstand‹ mit ›allen notwendigen Mitteln‹ unterstützen möchte, ist eine offener Aufruf zur Gewalt in den Straßen von New York City«, warnte die israelische Autorin Emiliy Schrader, die die New Yorker Polizei zur Verhinderung der Kundgebung aufrief, nachdem auf der letzten solchen Veranstaltung Pläne mit jüdischen und zionistischen Einrichtungen in der Stadt verteilt worden waren.
Veranstaltet wurde die Kundgebung wie beim letzten Mal auch von Aktivisten der Gruppe Within Our Lifetime (WOL) und vom Palestinian Youth Movement (PYM), die in ihrer in der Jerusalem Post zitierten Einladung schrieben:
»Schließt Euch uns an bei der Forderung, die fortgesetzte Nakba [wörtlich Katastrophe, mit der die Gründung Israels im Jahr 1948 gemeint ist] und die Eskalation der zionistischen Siedlergewalt in der Al-Aqsa [Moschee] und ganz Palästina zu beenden.
Erklärt Eure Unterstützung für den heldenhaften palästinensischen Widerstand zur Verteidigung des palästinensischen Volkes und Landes und für ihr Recht auf Widerstand mit allen notwendigen Mitteln bis zur Befreiung und Rückkehr.«
Die Veranstalter verurteilten die Einsätze der israelischen Sicherheitskräfte zur Eindämmung der Ausschreitungen auf dem Tempelberg, indem sie wahrheitswidrig behaupteten:
»Hunderte Palästinenser werden von den zionistischen Besatzungskräften weiterhin angegriffen, angeschossen, geschlagen und am Gebet gehindert. Christen und Muslime riskieren ihr Leben, nur um beten zu können.«
Neben WOL und PYM waren auch Decolonize This Place, Existence is Resistance and Samidoun an der Protestkundgebung beteiligt, die Teil der seit 17. April laufenden Kampagne »Zehn Tage des Kampfes für die Befreiung der palästinensischen Gefangenen« ist, die vom Samidoun Solidaritätsnetzwerk für palästinensische Gefangenen geleitet wird.
Die Kampagne ruft Aktivisten und Organisationen auf, Demonstrationen für palästinensische Gefangene zu organisieren, die oftmals wegen Terroranschlägen oder wegen ihrer Verbindung zu Terrororganisationen in israelischen Gefängnissen einsitzen. Samidoun selbst wurde im März 2021 wegen seiner engen Verbindungen zur Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), als deren Vorfeldorganisation die Gruppe gilt, von Israel zur terroristischen Vereinigung erklärt.
Wie bei der vorangegangenen WOL-Veranstaltung Anfang April wurde auch diesmal wieder eine »Globalisierung der Intifada« gefordert, als sich am Mittwoch Hunderte Demonstranten vor dem israelischen Konsulat in New York einfanden. Auch die üblichen »Vom [Jordan-]Fluss bis zum »[Mittel-]Meer«-Rufe waren zu hören, ebenso wie die Parolen:
»Wir wollen keine zwei Staaten, wir wollen alles!«
»Israel, fahr zur Hölle!«
Während auf der Protestkundgebung eine israelische Flagge verbrannt wurde, kam es zu mindestens einem tätlichen Übergriff auf einen jüdischen Gegendemonstranten, der friedlich eine Israelfahne hochhielt.