Während [die Oppositionspartei] Gorran Barzanis Rücktrittsrntscheidung guthieß, formulierte sie Einwände gegen den Inhalt der Gesetzesvorlage und den Gesetzgebungsprozess. Es habe sich dabei lediglichein gemeinsames Dekrets der KDP und der PUK, das zur parlamentarischen Absegnung in Form eines Gesetzes verpackt werde. Der Gesetzentwurf wurde bei einem Gipfeltreffen der Politbüros der KDP und PUK gemeinsam mit der Islamischen Union vereinbart. (…) Dem neuen Gesetz zufolge wird Nechirvan Barzani in seiner Rolle als Ministerpräsident die meisten Präsidialvollmachten übernehmen, darunter die Vertretung Irakisch-Kurdistans auf der Bundesebene und im Ausland. Entsprechend dem Geist der Machtteilungsvereinbarungen zwischen der KDP und der PUK wird er die Vollmachten, das Parlament aufzulösen, den Ausnahmezustand zu erklären und im Notstandsfall Gesetze zu erlassen, mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Qudab Talabani von der PUK teilen. Während die Kontrolle über die gesetzlichen Institutionen Irakisch-Kurdistans weiterhin bei der Barzani-Familie liegt, hat sich also auch die PUK einen Teilanspruch auf das Mandat des Präsidenten gesichert.“ (Megan Conelly: „Is Kurdistan’s Massoud Barzani stepping down or stepping up?“)
