Doch was die Administration als ‚smarte‘ Politik anpries, war in Wirklichkeit ein Teilrückzug aus der globalen Verantwortung, mit verheerenden Folgen. Schon die Libyen-Intervention von 2011 entlarvte die Schwächen des ‚leading from behind‘: Der Sturz Ghadhafis gelang zwar, doch für die Stabilisierung des Bürgerkriegslandes fühlte sich danach niemand verantwortlich. Nicht eine Überforderung der USA und ihrer Verbündeten war der Grund, sondern reines Desinteresse. Obamas Kurs lässt sich jedoch nicht beurteilen, ohne ihn vor dem Hintergrund der größten menschlichen Katastrophe der Gegenwart zu sehen: des Krieges in Syrien.“ (Andreas Rüesch: „Die frühpensionierte Supermacht“)