Wie der israelische Außenminister erklärte, werde mindestens ein weiteres Land in diesem Jahr dem Abraham-Abkommen beitreten.
Israels Außenminister Eli Cohen stellte vergangene Woche einen künftigen Besuch in Saudi-Arabien in Aussicht und sagte, mindestens ein weiteres arabisches Land werde in diesem Jahr die Beziehungen zu Israel normalisieren. Der Reise nach Saudi-Arabien »ist auf dem Tisch, es gibt noch kein Datum«, sagte Cohen dem israelischen Armeeradio während eines Staatsbesuchs in Aserbaidschan.
Im Jahr 2020 traf Israel Vereinbarungen zur Normalisierung seiner Beziehungen zu Saudi-Arabiens Nachbarn am Golf, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain. Kurz darauf traten auch Marokko und der Sudan den »Abraham-Abkommen« genannten Normalisierungsvereinbarungen bei.
Israel macht kein Hehl aus seinem Wunsch nach engeren Beziehungen zu Saudi-Arabien, das sich bislang mit einer formellen Anerkennung Israels zurückhält, solange es keine Lösung für die palästinensischen Wünsche nach einem eigenen Staat gibt. Anfang dieser Woche erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu zum wiederholten Mal, die Normalisierung der Beziehungen zu Riad wäre ein »großer Schritt« zur Beendigung des arabisch-israelischen Konflikts.
Politischer Balanceakt
Außenminister Cohen sagte, in diesem Jahr werde mindestens ein weiteres Land dem Abraham-Abkommen beitreten, ohne jedoch weiter ins Detail zu gehen. Er fügte hinzu, dass die Frage der Beziehungsnormalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien auch während des Treffens des republikanischen US-Senators Lindsey Graham mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in dieser Woche zur Sprache gekommen sei. »Der Feind Saudi-Arabiens ist sicherlich nicht Israel. Sein Feind ist der Iran«, sagte Cohen am Mittwoch.
Saudi-Arabien und der Iran haben ihre jahrelange Feindschaft nach einem von China vermittelten Abkommen im März durch den Beschluss einer Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen beendet. Auf diese Annäherung zwischen Riad und Teheran angesprochen, sagte Cohen, eine solche Entwicklung für Israel könnte ein gutes Zeichen sein. »Genau das kann zu einem Balanceakt führen, bei dem (Saudi-Arabien) sich Israel annähert«, meinte er.
Zuvor hatte der saudische Kronprinz am Mittwoch den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, in Dschidda getroffen, wo die beiden über die Lage in den palästinensischen Gebieten sprachen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete.