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Bahrain: Vor einem neuen Iran-Deal muss Biden die Golfstaaten konsultieren

Bahrains Außenminister Abdullatif bin Rashid Al Zayani (re.) mit Netanjahu und Pompeo in Israel
Bahrains Außenminister Abdullatif bin Rashid Al Zayani (re.) mit Netanjahu und Pompeo in Israel (© Imago Images / UPI Photo)

Der bahrainische Außenminister Abdullatif al-Zayani sagte in einem Exklusivinterview in Israel, er erwarte von der Biden-Administration, dass sie Bahrain und andere Golfstaaten konsultiert, bevor sie ein neues Atomabkommen mit dem Iran eingeht.

Barak Ravid, Axios

Das Interview, das während Zayanis historischem Besuch in Jerusalem geführt wurde, spiegelt die Besorgnis Bahrains und anderer Golfstaaten wie Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über den Wunsch Bidens wider, das Atomabkommen wiederzubeleben. Diese Länder unterstützten alle Präsidents Trump Entscheidung, sich aus dem Atomdeal zurückzuziehen und die Kampagne des „maximalen Drucks“ zu starten. Die Trump-Regierung beriet sich in ihrer Iran-Politik eng mit Bahrain und anderen Golfstaaten sowie mit Israel.

„Die Situation im Nahen Osten hat sich in den letzten vier Jahren verändert, und die Dynamik ist eine andere“, sagte Zayani. „Wir sind sicher, dass das Interesse der USA darin besteht, eine sichere und stabile Region für alle zu gewährleisten, und wir hoffen, dass der Iran ein verantwortungsbewusster Teil der Region wird.“ Er betonte, jedes neue Abkommen mit dem Iran müsse sich nicht nur mit dem iranischen Atomprogramm befassen, sondern auch mit seinem regionalen Hegemoniestreben und seinem Programm für ballistische Raketen.

Biden kündigte an, zum Abkommen von 2015 zurückkehren, wenn der Iran sich zur Einhaltung der Vereinbarung verpflichtet, aber er sagte auch, er werde sich um ein neues, umfassenderes Abkommen mit dem Iran bemühen. „Wir müssen konsultiert werden, wenn die USA ein solches Abkommen mit dem Iran anstreben“, sagte Zayani und bezog sich dabei auf Amerikas Partner in der Region.(…)

Zayani sagte, Bahrain befinde sich in Konsultationen mit Israel und seinen Golfpartnern über das weitere Vorgehen in der Iran-Frage. „Jede Nation, die von der Kriegslust des Iran betroffen ist, sollte und wird ihre Argumente vorbringen“, betonte er. „Wir werden sicherlich unsere Ansichten kundtun. Wir führen einen engen und offenen Dialog mit den Vereinigten Staaten, und bin ich sicher, dass auch andere Staaten der Region diese Bedenken absolut deutlich machen werden.“

(Aus dem Artikel „Exclusive: Biden must consult Gulf states before new Iran deal, Bahrain foreign minister says, der bei Axios erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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