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Wie im Iran die Bahai-Minderheit vom Regime drangsaliert wird

Gärten der Baha'i in Haifa
Gärten der Baha'i in Haifa (© Imago Images / Schöning)

Iranische Bahai können keinen Personalausweis mehr beantragen. Im Antragsformular muss die Religion angegeben werden. Ihre Religion wurde gestrichen, und sie zu leugnen, verbietet ihr Glaube.

Deutsche Welle

Die Streichung der Option „andere Religionen“ aus den Antragsformularen für den nationalen Personalausweis hat der Baha’i-Minderheit im Iran – die systematisch verfolgt wird und in dem überwiegend muslimischen Land rechtlich nicht anerkannt ist – einen weiteren Schlag versetzt. Nach iranischem Recht sind Zoroastrier, Juden und Christen die einzigen akzeptierten religiösen Minderheiten. Die Baha’i gelten als „ungeschützte Ungläubige“, so ein Bericht des UN-Sonderberichterstatters für den Iran, Javaid Rehman, vom Juli 2019.

Trotz Verfolgung ist es den Baha‘i durch ihren Glauben verboten, über ihre Religionszugehörigkeit zu lügen. Das bedeutet, dass der neue Personalausweisantrag sie daran hindert, einen offiziellen Ausweis zu beantragen und zu erhalten, da sie sich nicht auf die Zugehörigkeit zu einer der drei gesetzlich anerkannten Minderheitsreligionen berufen können.

Dem UN-Bericht zufolge gibt es im Iran schätzungsweise 350.000 Anhänger des Baha’i-Glaubens, womit sie die größte religiöse Minderheit des Landes darstellen. Die Baha’i werden routinemäßig aufgrund vager Anschuldigungen inhaftiert und ihnen wird aufgrund ihres Glaubens der öffentliche Schulbesuch verweigert. Während der Iran auch andere religiöse Minderheiten systematisch diskriminiert, ist die Notlage der Baha’i-Gemeinde aufgrund der Größe der Gruppe und der Schwere der Verfolgung, der sie ausgesetzt ist, besonders gut dokumentiert. (…)

Mehr als 200 Baha’i wurden Berichten zufolge seit der Islamischen Revolution von 1979 aus Gründen, die mit ihrer Religion zusammenhängen, hingerichtet.

Iran: New ID card rule highlights plight of Baha’i

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