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Antisemitische Vorfälle in Australien ohne Ende 

Judenhass in Australien: Antisemitisches Graffito in Perth
Judenhass in Australien: Antisemitisches Graffito in Perth (Quelle: Screenshot X)

In Australien reißt die schier endlose Folge antisemitischer Anschläge auf jüdische Bürger, Einrichtungen und Synagogen nicht ab.

Bei der Veranstaltung zum Internationalen Holocaust-Gedenktag in Auschwitz, die am 27. Januar stattfand, sei Australien »in aller Munde« gewesen, sagte die von Premierminister Anthony Albanese ernannte Antisemitismus-Beauftragte des Landes, Jillian Segal. Sie war mit Außenministerin Penny Wong und Generalstaatsanwalt Mark Dreyfus nach Auschwitz gereist. In einem Interview mit dem australischen Fernsehsender ABC sagte sie, es sei eine »aufrüttelnde« Veranstaltung gewesen: »Es war sehr stark das Gefühl, dass die Überlebenden uns sagten, so etwas dürfe nie wieder passieren, in einem Umfeld, in dem der Anstieg des Antisemitismus überall für die jüdische Gemeinde besorgniserregend war.«

Der »ernüchternde Teil« seien die Gespräche mit den anderen Gesandten gewesen. Wurde darüber gesprochen, »was beispielsweise in Frankreich oder Deutschland« passiert, sei die Rede immer auf Australien gekommen. »Wir haben es aus den falschen Gründen auf die internationale Landkarte geschafft«, so Segal.

Seit den noch nicht lange zurückliegenden Berichten über ein von der Polizei beschlagnahmtes Wohnmobil, in dem Sprengstoff und die Adressen von Synagogen und jüdischen Einrichtungen gefunden wurden und über den Brandanschlag auf eine jüdische Kindertagesstätte und Synagogen hat es weitere antisemitische Vorfälle in Down Under gegeben. 

In Bondi Beach bei Sydney suchten Kriminalbeamte nach drei Männern, die im Verdacht stehen, am Abend des 1. Februar Eier auf eine Gruppe jüdischer Frauen geworfen zu haben. In der folgenden Nacht wurden nach Polizeiangaben in einer Gegend mit hohem jüdischem Bevölkerungsanteil antisemitische Parolen gesprüht. Nach Angaben des New South Wales Jewish Board of Deputies ereigneten sich die Vorfälle in Sydneys Stadtteilen Kingsford und Randwick: »Autos und Häuser wurden mit Hassparolen beschmiert, zum alleinigen Zweck, die jüdische Gemeinschaft einzuschüchtern und zu terrorisieren und Sydneys gesellschaftliche Harmonie zu destabilisieren.« In Perth wurde ein Hakenkreuz und der Text »Fuck JEWS« auf eine Wand gemalt

Die Polizei untersuche die Vorfälle und stehe mit der jüdischen Gemeinde in Kontakt. Neben antisemitischen Graffiti habe es allein in den letzten drei Wochen »mehr als zehn öffentlich gemeldete schwere Vorfälle von antisemitischem Vandalismus, Brandstiftung und Schlimmerem« gegeben, heißt es in der Erklärung. Dabei seien die »täglich« gesprühten antisemitischen Parolen ebenso wenig mitgezählt wie Beleidigungen, die in der Regel nicht zur Anzeige gebracht würden. Das Board fügte hinzu: »Das ist nicht normal. Das ist nicht das Australien, das wir kennen und lieben. Um den Weg zurückzufinden, muss jeder Australier dieses Verhalten anprangern; die Terroristen, die diese Verbrechen begehen und organisieren, müssen festgenommen und die Strafen verschärft werden, damit jeder potenzielle Angreifer abgeschreckt wird.«

Mehr Polizeibeamte 

»Die Zahl antisemitischer Vorfälle und Angriffe sowie ihre Intensität sind jetzt einfach viel höher«, fasste der australische Beauftragte für rassistische Diskriminierung, Giridharan Sivaraman, zusammen, »das ist das wirklich Besorgniserregende daran«.

Mittlerweile ist ein 33-jähriger Mann aus Melbourne verhaftet worden, der beschuldigt wird, über die sozialen Medien Morddrohungen gegen zwei Abgeordnete gerichtet und sich antisemitisch geäußert zu haben. Er wurde gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt und muss sich am 8. April vor Gericht verantworten. Stephen Nutt, stellvertretender Kommissar der Antiterror- und Sonderermittlungseinheit der Bundespolizei, sagte, die Anklage sollte eine Warnung für jeden sein, der ein ähnliches Verhalten in Erwägung zieht: »Gegen jeden, der sich so verwerflich verhält, wird ermittelt; er wird aufgespürt und vor Gericht gestellt. Parlamentarier und Mitglieder unserer Gemeinschaft sollten keine abscheulichen Drohungen aufgrund ihrer Rasse, Religion oder ethnischen Zugehörigkeit erdulden müssen.«

Mit weiteren Anklagen sei zu rechnen, da das »erfahrene Team«, das an der Sonderoperation Avalite gegen Antisemitismus arbeitet, eine Reihe von Personen in Verdacht hätte, so Nutt weiter. Die Zahl der für diese Operation abgestellten Polizeibeamten wurde inzwischen von zwanzig auf vierzig verdoppelt

Wie das Wall Street Journal berichtete, patrouilliert jede Nacht ein Polizeihubschrauber über Sydney. In Melbourne hat die Polizei einen Mann verhaftet, der eine »Packung Speck« auf jemanden geworfen hat, der ihn bei seinen Versuchen, antisemitische Schriftzüge zu hinterlassen, gestört hatte. Der Vorfall ereignete sich am 31. Januar in einem Park, teilte die Polizei von Victoria mit. Ein 68-jähriger Mann soll dabei beobachtet worden sein, wie er »vorurteilsmotivierte Graffiti« auf einen Zaun kritzelte, als »ein Passant auf den männlichen Täter zukam, angespuckt und mit einer Packung Speck beworfen wurde«, heißt es in der Pressemitteilung. Dem Verdächtigen wurden drei Straftaten vorgeworfen, darunter »beleidigende Graffiti«.

Die Polizei gab an, Dutzende von Festnahmen wegen mutmaßlicher antisemitischer Straftaten vorgenommen zu haben. Der Chef der Bundespolizei sagte, die Beamten würden prüfen, ob ausländische Akteure Menschen für die Begehung von Anschlägen bezahlen. »Wir jagen jedem Kaninchen in jedem Loch hinterher, und das braucht Zeit«, sagte David Hudson, stellvertretender Polizeipräsident des Bundesstaates New South Wales, zu dem auch Sydney gehört. Er sagte, es gebe Hinweise darauf, dass die Angriffe koordiniert seien.

Gesetz verbietet Hitlergruß

Am Donnerstag beschloss Australiens Parlament ein Gesetz, das eine Gefängnisstrafe von mindestens einem Jahr für das Zeigen des Hitlergrußes oder von »Hasssymbolen« wie dem Hakenkreuz vorsieht. »Zu den weiteren Strafen zählen mindestens drei Jahre Freiheitsstrafe für die Finanzierung des Terrorismus und sechs Jahre Freiheitsstrafe für die Begehung oder Planung terroristischer Handlungen«, berichtete die britische BBC. 

Auf dem Kurznachrichtendienst X gab es daraufhin eine Flut von antisemitischen Kommentaren, darunter:

  • »Unglaublich, Juden haben auch Australien gekauft.«
  • »Bestätigung: Juden kontrollieren Australien.«
  • »›Der Angriff der Zionisten auf Australiens freie Meinungsäußerung hat unsere nationale Sicherheit untergraben.‹ Das sollten die Nachrichten sagen, tun es aber nicht.«
  • »Die Juden haben Australien übernommen.«
  • »Darf man in Australien biblische Fakten zeigen, die besagen, dass Juden keine Israeliten und nicht das auserwählte Volk Gottes sind?«
  • »Die Regierung hat Hassreden mit obligatorischen Gefängnisstrafen durchgesetzt. Es ist in Ordnung, Nazis und Trump zu hassen, aber nicht in Ordnung, Juden, LGBTQ und Pädophile zu hassen. Australien befindet sich in einer Krisensituation.«
  • »Das Problem ist meiner Ansicht nach, dass die Juden es selbst verschuldet haben, als sie Gaza auslöschten. Ja, die Hamas hat mit der Entführung von Menschen angefangen, aber Auge um Auge ist nicht gleich Ausrottung um Auge. Antisemitismus in Australien ist nicht akzeptabel, aber beinahe verständlich.«
  • »Australien muss nur den Mut haben, ›seine‹ parasitären Juden auszuweisen, wenn es nicht länger will, dass diese ihm seine talmudischen Gesetze diktieren!«
  • »Ich wollte immer ein gutes Verhältnis zu den Juden haben. Als ich in Melbourne, Australien, war, war in meiner Klasse ein Israeli. Ich schüttelte ihm die Hand, aber er schüttelte sie nicht und sah mich an, als wäre ich ein Tier. Das widerte mich an und ich wusste, dass diese Leute keinen Frieden wollen.«
  • »Australien war eine Strafkolonie des britischen Empires. Wie kam es dazu, dass es unter die Kontrolle der Juden geriet?«
  • »Verdammt, nein, ich würde gerne eines Tages Australien besuchen und ich möchte dort keine Juden sehen.«
  • »Beobachtung: Die Kriminellen hinter dem antisemitischen Vandalismus und der Brandstiftung in Australien wurden wahrscheinlich von ausländischen Akteuren, vermutlich Juden oder jüdischen Verbündeten, in Kryptowährung bezahlt. Unsere verräterischen Herrscher wussten, dass es sich um eine vorgetäuschte Krise handelte, nutzten sie aber trotzdem, um das weiße Australien mit Gesetzen gegen jüdische Hassreden anzugreifen.
  • (Zu einem wie eine Ikone anmutenden Bild, in dem eine Jesus-Figur Adolf Hitler die Hand reicht): »Juden haben einen Fehler gemacht, als sie das in Australien gemacht haben. Wir brauchen keine NAZI-Symbolik. Sie haben sich 80 Jahre lang auf diese falsche negative Assoziation verlassen, um ihren Schwachsinn aufrechtzuerhalten, scheiß auf sie. Hitlers Philosophie und Liebe zu seinem Land und seinen Menschen finden bei uns Anklang, also gehen wir nirgendwo hin.«
  • »Die Juden hätten das alles mit Fassung tragen sollen, es war ein Völkermord an den Palästinensern. Glauben sie, es würde keine Konsequenzen geben? Jetzt haben sie die Redefreiheit in Australien beendet. Sie fragen sich, warum Juden so unbeliebt sind. Es waren ein paar Graffiti. Niemand wurde getötet und jetzt ist es mit der Redefreiheit vorbei. Wie soll das für die jüdische Gemeinde funktionieren, wenn sie die Demokratie wegen ein paar Worten an einer Wand zerstört haben?«
  • »Also sind Juden auch in Australien die Mehrheit? Und man hat uns glauben gemacht, dass sie nur einen winzigen Anteil der Weltbevölkerung ausmachen. Der Zionismus hat fast jedes Land und die meisten unserer Leben infiltriert (noch nicht ganz). Auch die Juden, die sich dem Zionismus widersetzen, tun mir leid.«
  • »Wenn Juden hier in Australien deine Stimme nicht mögen und sich unsicher fühlen, wirst du gefeuert.«
  • »Die meisten Australier haben absolut keine Ahnung, wie viel Mitspracherecht zionistische Juden und ihre jüdischen Lobbyisten in Australien haben. Wir werden unsere Arbeitsplätze und unseren Lebensunterhalt verlieren, ins Gefängnis kommen und ein Vorstrafenregister bekommen. Australien ist den Völkermördern völlig ausgeliefert.«
  • »Ja, wir haben Zionisten in Australien, die Geld verwenden, um Politiker und andere in mächtigen Positionen zu bringen. Sie halten am zionistischen Projekt fest und treiben uns in Richtung der Neuen Weltordnung.«
  • »Mit Juden verlierst du. Wach auf, Australien, sonst werden deine Söhne und Töchter in Drecksdörfern sterben, während sie den Befehlen dieser Parasiten folgen.«
  • »Wählt die Zionisten bei der nächsten Wahl aus der australischen Politik! LNP (Liberal National Party; Anm. Mena-Watch] auf den letzten Platz, ALP [Australian Labor Party; Anm. Mena-Watch] auf den vorletzten Platz, Grüne auf den ersten Platz oder jeder andere NICHT-ZIONISTISCHE Kandidat. Du bist dir nicht sicher? Frag deinen örtlichen Abgeordneten nach seiner Haltung zu Israel. Der Zionismus ist das Thema Nummer 1, mit dem Australien heute konfrontiert ist. Nein zum Zionismus in der australischen Politik!! Es mag euch nicht gefallen, aber es ist unsere beste Chance.«

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