Elias Khoury nimmt nicht am Festival Arabofolies teil, weil dort auch eine Ausstellung über orientalische Juden zu sehen ist und eine israelische Sängerin auftritt.
Ein bekannter libanesischer Schriftsteller hat seine Teilnahme an einem Festival für arabische Kultur in Paris zurückgezogen, nachdem er erfahren hatte, dass bei der Veranstaltung eine Ausstellung über Juden in der arabischen Welt zu sehen ist und eine israelische Künstlerin auftreten wird.
Das Festival Arabofolies, das vom Institut du Monde Arabe (IMA) in Frankreich organisiert wird, findet vom 3. bis 12. Dezember statt.
Elias Khoury kündigte letzte Woche in einem Facebook-Posting seinen Rückzug von dem Festival an. Er erklärte auf Arabisch, dass er seine Entscheidung „aufgrund der Zweideutigkeit des Festivals und des Hauchs der Normalisierung [mit Israel], der es umgibt“ getroffen habe, berichtete The New Arab.
Im Gespräch mit der arabischsprachigen Nachrichtenagentur Al-Quds Al-Arabi erklärte Khoury weiter, er habe sich zurückgezogen, weil eine israelische Sängerin – mit marokkanischem Hintergrund – zu den teilnehmenden Musikern und Bands gehört, und weil es eine Ausstellung mit dem Titel „Juden des Orients“ gibt.
Die Thema, zu dem Khoury laut The New Arab als Redner auftreten sollte lautete: „Der Konflikt zwischen Literatur, Kino und Geschichte“. Die übrigen Veranstaltungen des Festivals werden wie geplant stattfinden.
Khourys Rückzug erfolgte, nachdem die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI) einen Boykott des Festivals wegen dessen Verbindungen zu israelischen Einrichtungen, darunter das Museum of Israel und das Ben-Zvi-Institut, angeregt hatte.
Zuvor hatten schon weitere palästinensische Künstler in einer Unterstützung der Boykottaktion ihre Teilnahme zurückgezogen.
(Der Artikel „Lebanese author boycotts cultural festival in Paris, cites Israeli singer and exhibit“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)