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Aufstand gegen die Herrschaft der Hamas

Palästinenser im nördlichen Gazastreifen demonstrieren gegen die Hamas
Palästinenser im nördlichen Gazastreifen demonstrieren gegen die Hamas (Quelle: JNS)

Es ist an der Zeit, auf die palästinensische Bevölkerung zu hören und nicht auf die Hamas-Terroristen, die ihr Leben kontrollieren. Doch wird der Westen ihrem Ruf folgen?

Bassem Eid

Die Menschen im Gazastreifen haben sich endlich öffentlich gegen die Hamas gewandt. Als palästinensischer Menschenrechtsaktivist kann ich nicht sagen, dass ich schockiert bin. Diejenigen von uns, die sich eine palästinensische Regierung ohne Gewalt und Korruption wünschen, haben sicherlich lange genug gewartet.

Die Bilder der massiven Proteste der letzten Woche gegen die Terrororganisation, welche die Küstenenklave mit eiserner Faust unterdrückt, waren atemberaubend. Große Ansammlungen von vielleicht Tausenden von Menschen marschierten durch die Straßen von Beit Lahia im Norden und riefen Slogans wie »Um Gottes willen, raus mit der Hamas« und forderten sogar die Freilassung der von der Hamas während ihres Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 entführten Israelis.

Die Hamas kam im Jahr 2007 durch einen brutalen militärischen Eroberungsakt, bei dem Anhänger der Oppositionspartei Fatah von hohen Gebäuden gestürzt wurden, an die Macht, was zu einer vollständigen politischen Spaltung mit der Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland führte – eine Spaltung, die nun schon seit achtzehn Jahren andauert.

Während die Hamas 2006 eine Wahl für die Legislaturperiode der PA gewann, setzte die Autonomiebehörde diese Legislaturperiode 2007 aus und löste sie 2018 offiziell auf. Der mittlerweile 89-jährige PA-Vorsitzende Mahmud Abbas, befindet sich nun im 21. Jahr seiner vierjährigen Amtszeit, für die er 2005 gewählt wurde. So viel zur palästinensischen Demokratie.

Theokratie als Regierungsform

Die Unterdrückung durch die Hamas, die von einer strengen Auslegung des islamischen Scharia-Rechts inspiriert ist, ist brutal: Frauen benötigen die Anwesenheit eines männlichen Vormunds, um das Haus verlassen zu dürfen; LGBTQ+-Personen werden gefoltert und hingerichtet und Kinder einer Gehirnwäsche unterzogen, die sie glauben lässt, dass Israelis, auch Zivilisten, und Juden böse sind und vernichtet werden müssen – auch wenn dies das »Märtyrertum«, sprich den eigenen Tod bedeutet.

Für ihre endlosen Kriege missbraucht die Hamas die Bevölkerung als Kanonenfutter, benutzt sie als menschliche Schutzschilde und dafür, um ihre militärische Aktivitäten zu verschleiern, unter anderem durch Angriffe von zivilen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen aus. Die internationalen Hilfslieferungen und auch jene aus Israel, die der Zivilbevölkerung zugutekommen sollen, werden von der Terrororganisation beschlagnahmt und für sich selbst zweckentfremdet. Die Hamas hat sogar zivile Wasserleitungen benutzt, um Raketen für Angriffe auf Israel herzustellen.

Palästinensische Umfragen zeigen immer wieder, dass die Hamas im Gazastreifen weit weniger beliebt ist als im Westjordanland. Im September 2024 beispielsweise stellte das Palestinian Center for Policy and Survey Research fest, dass nur 39 Prozent der Bewohner des Gazastreifens die Hamas gegenüber 75 Prozent im Westjordanland unterstützten; ebenso unterstützten nur 29 Prozent der Bewohner des Gazastreifens im Gegensatz zu 70 Prozent im Westjordanland den Hamas-Führer Yahya Sinwar, der die Angriffe vom 7. Oktober 2023 geplant und gestartet hatte.

Die Hamas versucht immer wieder, sich dem Westen gegenüber als gemäßigt darzustellen. Der Nahost-Beauftragte der USA Steve Witkoff bekannte kürzlich, die Hamas habe ihn »getäuscht«, indem sie ihn glauben ließ, an einem Abkommen zur Freilassung der Geiseln und Beendigung der Kämpfe interessiert zu sein. Doch die Ewiggestrigen der Hamas sind wahre Gläubige: Ihr Hauptinteresse besteht darin, die palästinensische Bevölkerung zu kontrollieren, Reichtum anzuhäufen und bewaffnete Unterstützung von Terrorstaaten wie dem Iran und Katar zu erhalten und gegen den Willen der Bewohner des Gazastreifens selbst einen endlosen Krieg gegen Israel zu führen.

Es ist an der Zeit, auf die Menschen im Gazastreifen zu hören anstatt auf die Terroristen, die deren Leben kontrollieren. Die anhaltenden Proteste der Menschen gegen die Hamas sind erst der Anfang. Sie sind sich sehr wohl bewusst, dass nicht nur die entführten Israelis, sondern die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens von der Terrororganisation als Geiseln benutzt werden. Es ist an der Zeit, auf diese authentischen Stimmen zu hören und die Menschen zu befreien, indem die Hamas endgültig zerschlagen wird.

Bassem Eid ist palästinensischer Menschenrechtsaktivist und lebt im Westjordanland. (Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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