Sehr geehrte Standard-Redaktion,
beim Todesschützen von München handelte es sich, wie von offizieller Seite bestätigt wurde und es auch Medien zu entnehmen ist, um den 18-jährigen Ali David Sonboly, einen in Deutschland geborenen Sohn iranischer Einwanderer. Im Unterschied zu anderen Medien wird auf ihn in der Berichterstattung des Standard durchgängig bloß als „David S.“ Bezug genommen – sein augenscheinlich erster Vorname Ali wird also weggelassen.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass dies nicht zufällig, sondern mit voller Absicht geschieht. Etwa, um nicht weiter Wasser auf die Mühlen ausländerfeindlicher Kräfte zu gießen, die auch aus den Morden von München politischen Profit zu ziehen versuchen? Es wäre bedenklich, würde der Standard nicht etwa bei der Kommentierung der Ereignisse, sondern in der Berichterstattung selbst eine derartige politische Agenda verfolgen und versuchen, die Leserschaft – etwa durch die Weglassung des Vornamens „Ali“ – zu beeinflussen. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: Würden Sie es als seriös erachten, wenn vom amerikanischen Präsident in einem Medium durchgängig nur als „Hussein Obama“ die Rede wäre?
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Mena Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank