Bei einem Botschafter-Treffen verlangte der israelische Verteidigungsminister von der internationalen Gemeinschaft eine härtere Gangart gegen den Iran.
Israels Verteidigungsminister Benny Gantz erklärte vergangene Woche, wenn es keine Rückkehr zum Atomdeal mit dem Iran gibt, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden. Diese könnten »ökonomischer und diplomatischer Druck, Geheimdienstarbeit, Machtprojektion oder regionale Antiterrormaßnahmen sein«, sagte er bei einem Sicherheitsbriefing vor achtzig ausländischen Botschaftern in Israel.
Gantz und der ebenfalls anwesende Außenminister Yair Lapid präsentierten den Botschaftern auch die neuesten Erkenntnisse über die rasanten Fortschritte des iranischen Atomprogramms. In seiner vom Jewish News Syndicate zitierten Rede an die ausländischen Diplomaten sagte Gantz:
»Seit dem August 2021 hat der Iran ein enormes Tempo zugelegt. Er hat seine Bestände von auf sechzig Prozent angereichertem Uran auf fünfzig Kilogramm erhöht. Es ist ein Rennen gegen die Zeit. Die internationale Gemeinschaft muss auf einem starken Abkommen beharren.«
Bezüglich der aktuellen Terrorwelle bekräftigte Gantz, dass Israel alle notwendigen Maßnahmen ergreife, darunter auch Präventivmaßnahmen, um bevorstehende Anschläge zu verhindern.
Gantz schloss seine Ausführungen mit einer Präsentation der vertrauensbildenden Maßnahmen, die Israel seit der Militäroperation »Operation Wächter der Mauern« gegen die Hamas im vergangenen Mai gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) gesetzt hat. Weiters rief er die internationale Gemeinschaft auf, in den PA-Gebieten zu investieren.
Yair Lapid gab den Botschaftern auch einen Überblick über den kürzlich stattgefundenen Negev-Gipfel, bei dem die Außenminister Israels, der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrains, Ägyptens, Marokkos und den USA im israelischen Kibbuz Sde Boker zusammengetroffen waren. Dabei hob Lapid die Wichtigkeit von regionaler Kooperation in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft hervor.
Auch über Israels humanitäre Hilfe für die Ukraine informierte der Außenminister des jüdischen Staates die Botschafter, wobei er die israelische Verurteilung des russischen Angriffs erneut bekräftigte und die Vermittlungsversuche von Premierminister Naftali Bennett hervorhob.