Der akute Mangel an Brennstoff, Kochgas und Elektrizität hat die Bürger in einem ungewöhnlich kalten Winter im Dunkeln frieren lassen. Die syrische Währung, die nach Ausbruch des Krieges abgestürzt und dann stabilisiert worden war, rutscht wieder ab und lässt damit die Preise steigen. (…) Die weit verbreitete und von der Regierung geschürte Hoffnung, dass reiche arabische Investoren nach Damaskus zurückkehren, dass chinesische Mittel für Wiederaufbauprojekte fließen und die Sanktionen der USA gelockert werden würden, erfüllte sich nicht, woran sich auch in naher Zukunft nichts ändern wird. (…) Die Unzufriedenheit spiegelt sich in einem bisher unbekannten Ausmaß an Beschwerden von Assad-Anhängern in den sozialen Medien wider. Darunter befinden sich auch einige Prominente und Fernsehstars, die in der Vergangenheit ihren Prominentenstatus genutzt hatten, um Unterstützung für das Assad Regime zu gewinnen. (…)
Assad nimmt diese Entwicklung offenbar ernst. In einer Rede im Februar in Damaskus war er ungewöhnlich defensiv. So räumte er ein, dass manche Menschen wirklich leiden und dass die Korruption unter den örtlichen Beamten zu den Strapazen der Menschen beigetragen habe. Er wies allerdings jegliche Verantwortung von sich und beschuldigte die im Ausland lebenden Syrer, hinter der heftigsten Kritik zu stehen. Schuld an dem Mangel an lebenswichtigen Produkten in Syrien seien außerdem die US-Sanktionen.“ (Liz Sly: „Assad loyalists are turning on Syria’s government as living standards deteriorate“)