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Arik-Brauer-Publizistikpreis 2023 für Mirna Funk und Ahmad Mansour

Die Preisträger des Arik-Brauer-Preises 2023.
Die Preisträger des Arik-Brauer-Preises 2023.

Zum zweiten Mal wurde in Wien der Arik-Brauer-Publizistikpreis verliehen. Ahmad Mansour und Mirna Funk sind zwei mehr als würdige Preisträger.

Der Arik-Brauer-Publizistikpreis wird von Mena-Watch, dem unabhängigen Nahost-Thinktank, für fundierte Beiträge zur öffentlichen Debatte über den Nahen Osten aus einer fairen und realitätsbezogenen Perspektive verliehen. Der »fantastische Realist« und Universalkünstler Arik Brauer hat nicht nur die Preisskulpturen geschaffen, sondern stand auch als lebenserfahrener, kluger und weitsichtiger politischer Analyst mit Herz, Hirn und Rückgrat intellektuell Pate für den Preis.

Die interdisziplinäre multikulturelle Jury hat sich 2023 für die Schriftstellerin und Journalistin Mirna Funk und den Psychologen und Autor Ahmad Mansour entschieden. Mirna Funk engagiert sich in ihrer Arbeit »offensiv aufklärerisch«, »emotional«, aber dennoch stets »klar und sauber«, »aktivistisch, aber ohne Missionierungsanspruch« und »ohne Zynismus«, wie ihr Laudator, der Blogger, Journalist und Autor Sascha Lobo es formulierte, für feministische und jüdische Themen. Sie bringt sich persönlich und unermüdlich ein, um das Unbequeme, von Antisemitismus in Deutschland über transgenerationale Weitergabe von Traumata und die Vielfalt jüdischer Identitäten bis hin zum israelisch-palästinensischen Konflikt immer wieder anzusprechen und aufzuzeigen. Funk lebte als Kind in der damaligen DDR, nun in Berlin und Tel Aviv.

Ahmad Mansour, der sich als getrieben von seinem Anspruch, seine eigene Menschlichkeit zu bewahren, beschreibt, engagiert sich gegen Radikalisierung, Unterdrückung im Namen der »Ehre« und Antisemitismus in der islamischen Community. Seine Laudatorin, die Journalistin und Filmemacherin Esther Schapira, Preisträgerin des Vorjahres, betonte Mansours Mut, trotz aller Angriffe und des »ideologischen Kanons der eigenen Community« als »Aufklärer und Kämpfer gegen die Sprachlosigkeit« vor Hass zu warnen und offen wie öffentlich dagegen aufzutreten. Mansour hat palästinensisch-arabische Wurzeln, ist in Israel aufgewachsen und lebt nun in Deutschland.

Mena-Watch Gründer Erwin Javor, der die Preise übergab, sprach über die Gründe und die Notwendigkeit seines Engagements und des Preises, zu dessen Gründung im Vorjahr auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen Mena-Watch in seiner Ansprache gratuliert hatte. Die Journalistin und Direktorin des Jüdischen Museums Wien von 2010 bis 2022, Danielle Spera, moderierte die Preisverleihung im stadtTheater walfischgasse in Wien.

Im bunt gemischten und hochkarätigen Publikum sah man unter anderem Wissenschaftler, Journalisten, Würden- und Entscheidungsträger ebenso wie – angesichts der akuten Gefahrenlage nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober und der daraus resultierenden Terrorwarnstufe 2 in Österreich – Polizei und Sicherheitskräfte, die den Schutz der Anwesenden garantierten.

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