In Argentinien wurde eine Terrorzelle ausgehoben, die Anschläge auf Juden plante. Das Land pflegt neuerdings bessere Beziehungen zu Israel.
Die argentinische Polizei hat eine »islamistische Terrororganisation« zerschlagen, die Anschläge auf die jüdische Gemeinde in der Stadt Mendoza plante, teilte das Ministerium für nationale Sicherheit am Freitag mit. Sieben Mitglieder der Zelle wurden bei Razzien in ihren Wohnungen verhaftet, bei denen Schusswaffen, Messer und elektronische Geräte beschlagnahmt wurden. Die Zelle habe Anschlagspläne sowie Inhalte von Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat und den Taliban verbreitet, so das Ministerium.
Sicherheitsministerin Patricia Bullrich schrieb in sozialen Medien, die Terrorzelle sei aufgedeckt worden, nachdem eines der Mitglieder einen jüdischen Journalisten aus der örtlichen Gemeinde bedroht habe: »Wir werden uns jedes einzelnen dieser Kriminellen entledigen, welche die Argentinier in Angst und Schrecken versetzen wollen, und sie werden dafür bezahlen.«
Bereits im Januar verhaftete die Polizei zwei Syrer und einen Libanesen wegen der Planung eines Anschlags. Die drei Männer reisten getrennt in das Land ein und wurden in Buenos Aires und im angrenzenden Vorort Avellaneda festgenommen.
Bei einem Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA in Buenos Aires im Jahr 1994, für den die Hisbollah verantwortlich gemacht wird, wurden fünfundachtzig Menschen getötet und über dreihundert verletzt. Letztes Jahr forderte ein argentinischer Bundesrichter Interpol auf, vier libanesische Männer zu verhaften, die mit dem Bombenanschlag in Verbindung stehen sollen.
Bei einem früheren Anschlag auf die israelische Botschaft in Buenos Aires im Jahr 1992, der ebenfalls der vom Iran unterstützten Hisbollah zugeschrieben wird, waren neunundzwanzig Menschen getötet und über zweihundertvierzig verwundet worden.
Neue Verhältnisse
Im Juli erklärte Präsident Javier Milei die Hamas zu einer »internationalen terroristischen Organisation« und verwies auf »eine umfangreiche Liste von Terroranschlägen in ihrem Namen«, nachdem die palästinensische Gruppe am 7. Oktober ein Massaker an tausendzweihundert Israelis verübt hatte.
Buenos Aires »ist fest entschlossen, Terroristen als das zu erkennen, was sie sind«, hieß es in der Erklärung von Milei, der betonte, dass »es das erste Mal ist, dass ein politischer Wille dazu besteht«. Argentinien müsse »sich wieder auf die Seite der westlichen Zivilisation stellen«.
Im Februar stattete Milei Israel einen Besuch ab und signalisierte damit einen grundlegenden Wandel in der argentinischen Außenpolitik gegenüber den Vereinigten Staaten und Israel, nachdem das Land jahrzehntelang die arabischen Länder unterstützt hatte.
(Der Artikel ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)