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Arabische Schadenfreude über die Zerstörung des syrischen Reaktors

Arabische Schadenfreude über die Zerstörung des syrischen Reaktors„Auf die Schlagzeilen in den israelischen Medien vom Mittwoch, in denen nach einem Jahrzehnt des Schweigens die israelische Urheberschaft an dem Luftangriff eingeräumt wurde, der 2007 den syrischen Atomreaktor in Deir ez-Zor zerstörte, haben Syrien und der Rest der arabischen Welt mit ohrenbetäubendem Schweigen reagiert. (…) Dass Damaskus sich bedeckt hält, ist einleuchtend. Der syrische Präsident Bashar Assad hat dringendere Probleme als den israelischen Medienrummel, bei dem es um einen Sachverhalt ging, der ohnehin allgemein bekannt war. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, einen einigermaßen erfolgreichen Krieg gegen seine aufständischen Landsleute zu führen, um sein Überleben zu sichern. Zudem sind das Schicksal des Atomreaktors, das die atomaren Ambitionen Assads beendete, und die Tatsache, dass er sich jedweder Vergeltung gegen den israelischen Luftangriff enthielt, für das syrische Regime kein Ruhmesblatt. (…)

Die wenigen arabischsprachigen Sender, die ihre Zuschauer über den israelischen Medienrummel informierten, waren über Assads Unglück sichtlich erfreut. Sie reagierten mit Schadenfreude auf die Demütigung des syrischen Führers, der chemische Waffen gegen sein eigenes Volk einsetzte, sich aber nicht traute, sich Israel entgegenzustellen. Neben der Schadenfreude war in den Hauptstädten der Region auch die Erleichterung darüber zu spüren, dass Assad an der Entwicklung atomarer Waffen gehindert wurde. (…) Selbst jene Araber, die an weithergeholte Verschwörungstheorien glauben, interpretierten den Zeitpunkt der israelischen Veröffentlichung als ein klares und eindeutiges Signal an den Iran, dass Jerusalem weiterhin entschlossen sei, jegliche Bedrohung seiner Sicherheit im Keim zu ersticken. Diese Botschaft gilt auch den zahlreichen anderen feindselig eingestellten arabischen Staaten.“ (Eyal Zisser: „The Arab world silently celebrates“)

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