US-Außenminister John Kerry redet über den israelisch-palästinensischen „Friedensprozess“, als hätten die vergangenen dreiundzwanzig Jahre nicht stattgefunden. Er spricht von einer „Zwei-Staaten-Lösung“, als wäre die nicht schon alleine deshalb illusorisch, weil der Gazastreifen von der islamistischen Hamas kontrolliert wird, mit der ein Frieden niemals möglich sein wird. Er belehrt die Israelis, denen die Jahre seit dem Oslo-Abkommen 1993 vor allem mehr palästinensischen Terror gebracht haben als alle die, in denen es noch keinen „Friedensprozess“ gegeben hatte. Premier Netanjahu erinnert in seiner Reaktion auf Kerrys Rede völlig zu Recht an die bitteren Erfahrungen Israels:
„Hunderte Selbstmordattentate, tausende, zehntausende Raketen und Millionen Israelis in Luftschutzbunkern sind keine zu belächelnden Nebenbemerkungen in einer Rede. Sie sind die Realität, der das israelische Volk infolge einer verfehlten Politik ausgesetzt war – einer Politik, die damals überall auf der Welt lautstarken Beifalls erhielt. Mit geht es nicht um Applaus. Mir geht es um die Sicherheit, den Frieden, den Wohlstand und die Zukunft des jüdischen Staates. Das jüdische Volk hat 3000 Jahre lang nach seinem Platz unter der Sonne gesucht, und wir werden uns nicht von einer verfehlten Politik leiten lassen, die großen, großen Schaden verursacht hat. (…)
Niemand sehnt sich mehr nach Frieden als das israelische Volk. Israel bleibt dem Ziel verpflichtet, alle bestehenden Differenzen zwischen uns und den Palästinensern in direkten Verhandlungen zu lösen. So haben wir Frieden mit Ägypten geschlossen, so haben wir Frieden mit Jordanien geschlossen – es ist der einzige Weg, auf dem wir Frieden mit den Palästinensern schließen werden.“