‚Bis heute erlebe ich Diskriminierung, auch in ganz einfachen Dingen‚‘, sagt sie. ‚Und das ärgert mich.‘ Immerhin: Ihr Vater Mohammed, ein Unternehmer im Ruhestand, wollte, dass alle seine Kinder Schulbildung genießen, auch die Mädchen. Später entschied sich Shamasneh für ein Jurastudium. (…) Mahmoud Habbash, der Vorsitzende der islamischen Gerichte in der Westbank, warnt davor, dass sich Ansichten wie die von Shamasneh durchsetzen. Das könne zu einem Gesellschaftskollaps führen, sagt er. Frauen und Männer seien von Natur aus unterschiedlich und müssten ebenso behandelt werden. ‚Ihr im Westen versteht einfach nicht, wie wir hier Frauen behandeln‘, sagt er. ‚Wir behandeln sie wie Königinnen.‘ (…) Der [Streit um Frauenrechte] wird so schnell nicht vorübergehen. Shamasnehs Heimatdorf ist nach wie vor sehr konservativ. Der Prediger der Moschee sagt, er respektiere Shamasneh, aber er sei ganz anderer Meinung: ‚Wenn Frauen gleiche Rechte zur Ehescheidung bekommen, dann lassen sie sich jeden Tag scheiden. Frauen sind emotional, während Männer rational sind.‘“ (Karin Laub und Mohammed Daraghmeh: „Scheidungsanwältin in Ramallah ‚Ich hasse die traditionelle Ehe‘“)