Antisemitismus unter britischen Muslimen wurde lange Zeit ausgeblendet. Dabei zeigt eine neue Studie, wie gravierend das Problem ist.
The algemeiner
Antisemitismus ist unter Muslimen im Vereinigten Königreich nach wie vor ein weit verbreitetes Phänomen. Das trifft insbesondere auf diejenigen zu, die in Gemeinschaften leben, in denen vergleichsweise wenige Nicht-Muslime leben, wie ein neuer Bericht der Henry Jackson Society ergeben hat. (…)
Unter den Muslimen, die mindestens dreimal pro Woche eine Moschee besuchten, stimmten 55 Prozent der Aussage zu, dass „britische Juden Israel, einem heiligen Ort für ihre Religion, gegenüber tendenziell loyaler sind als gegenüber Großbritannien“. Ganze 47 Prozent der an Universitäten ausgebildeten Muslime stimmten ebenfalls dieser Aussage zu. (…)
Ein beträchtlicher Teil der Befragten reagierte sogar positiv auf noch deutlichere antisemitische Äußerungen. 41 Prozent der regelmäßigen Moscheebesucher stimmten zu, dass Juden „zu viel Macht über das globale Bankensystem“ hätten, während 39 Prozent der muslimischen Universitätsabsolventen der Behauptung zustimmten, dass Juden „zu viel Kontrolle über die politische Führung der Welt“ hätten. (…)
Der Autor des Berichts, Rakib Ehsan, ein Forschungsstipendiat der HJS, sagte, dass es für die Muslime an der Zeit sei, der Präsenz antisemitischer Ansichten in ihren Gemeinden entgegenzuwirken.
„Wenn britische Muslime wie ich Sorge über den Antisemitismus in unseren Gemeinden äußerten, ernteten wir nur allzu oft Beschimpfungen durch Glaubensgenossen“, sagte Ehsan in einem Statement, das den Bericht begleitet. „Aber diese Umfrageergebnisse müssen als Weckruf dienen, gegen diejenigen vorzugehen, die unsere Stimmen über den muslimischen Antisemitismus in Großbritannien unterdrücken wollen.“
(Auszüge aus dem Artikel „Antisemitic Views Remain Widespread Among British Muslims, New Report Shows“, der bei the algemeiner erschienen ist. Übersetzung von Florian Markl.)