Während die Hamas bei ihrer Propaganda viele Prominente auf ihrer Seite hat, trauen sich nur wenige Stars, öffentlich für Israel einzustehen.
Shmuley Boteach, The Algemeiner
In den letzten Tagen war das World Values Network in einen globalen Kampf mit den Medien und dem singenden Superstar Dua Lipa verwickelt. Die britische Entertainerin verunglimpfte Israel als Apartheidstaat und beschuldigte ihn der ethnischen Säuberung, worauf wir mit einer ganzseitigen Anzeige in der New York Times (NYT) vom vergangenen Samstag antworteten.
Es ist nicht gerade ein fairer Kampf. Dua Lipa hat 66 Millionen Follower auf Instagram, woran wir nicht annähernd herankommen. Aber jeder Jude muss tun, was er kann, um Israel zu verteidigen und den Antisemitismus zu bekämpfen, während gerade ein Tsunami von Hass über uns hereinbricht.
Ein israelisches TV-Nachrichtenmagazin interviewte mich über die NYT-Anzeige und die weltweite Reaktion und stellte mit die Frage: „Warum haben die Palästinenser so viele Prominente mit Hunderten Millionen Anhängern in den sozialen Medien als Unterstützer, während wir in Israel nicht einen einzigen haben?“ Gute Frage. Ich hatte keine Antwort.
Der Kampf in den sozialen Medien ist so einseitig, dass es schon fast peinlich ist, und hier ist einer der Gründe dafü. Selbst die Terrororganisation Hamas versteht die Bedeutung von Prominenten und Influencern. Aber wir in der jüdischen Gemeinschaft setzen alles auf eine Karte: auf die Politik. AIPAC und die anderen großen Pro-Israel-Organisationen haben Beziehungen zu Senatoren, Kongressabgeordneten und Präsidenten gepflegt – aber nicht zu Filmstars, Sängern und Prominenten. Das war nie eine Priorität. Wir haben einfach nie verstanden, wie wichtig die Kulturszene ist.
Gehen Sie einen Moment die Zahlen durch, und addieren Sie diese: Die drei großen Nachrichtensender in den USA erreichen an einem guten Abend, sagen wir, 15 Millionen Zuschauer. Dua Lipa geht jeden Tag mit ihren Lügen über Israel bei 66 Millionen Followern hausieren. Fügen Sie die hasserfüllten Hadid-Schwestern Bella und Gigi hinzu, und Sie sind bei einer Größenordnung von etwa 150 Millionen Followern angelangt.
Und das sind zum größten Teil junge Leute, in den Zwanzigern und darunter. Diese Prominenten helfen dabei, eine ganze Generation von jungen Menschen gegen die einzige freie Gesellschaft im Nahen Osten aufzuhetzen, und wir lassen sie gewähren.
Dazu kommt die Tatsache – auch wenn wir es nicht zugeben wollen – dass viele jüdische Prominente Angst haben, für Israel einzutreten. Sie sind eingeschüchtert, haben Angst, ihre Marke zu beschädigen, Angst, Sponsoren zu verlieren, Angst, mit Israels „Toxizität“ in Verbindung gebracht zu werden.
So ist es leider. Israel, eines der rechtschaffensten Länder der Welt, ist in den sozialen Medien „toxisch“ geworden. Und weltbekannte jüdische Prominente, die zig Millionen Follower in den sozialen Medien haben, sagen nicht ein einziges nettes Wort über den jüdischen Staat – selbst wenn sie Israeli sind! – aus Angst, ihre Marke zu beschädigen. (…)
Wir müssen die schlimmsten Übeltäter in die Schranken weisen, die die abstoßendsten Lügen über Israel und das jüdische Volk verbreiten. Wir müssen ihren Verleumdungen mit so vielen Gegendarstellungen in den globalen Medien entgegentreten, wie wir nur schaffen, um uns gegen ihre Lügen zu verteidigen. Sie müssen wissen, dass es einen Preis gibt, der für die Diffamierung des jüdischen Volkes gezahlt werden muss.
Dua Lipa hat geglaubt, dass sie Israel mit Anschuldigungen schwerster Kriegsverbrechen verleumden kann und damit völlig ungestraft davonkommt. Sie glaubte, es gäbe keinen Preis zu zahlen für die Diffamierung eines Volkes, das vor nur 75 Jahren einen Völkermord erlebt hat. Das zeigt, wie arrogant sie ist. Aber es zeigt auch, dass wir es zugelassen habe, dass jüdisches Leben wieder billig zu haben ist.
Denken Sie daran: Wenn Juden im Allgemeinen und Israel im Besonderen als ein Haufen völkermordender Monster diffamiert werden, dann ist dies ein Angriff auf unsere Menschlichkeit, und es ist ein Leichtes, eine Verbindung zwischen solcher Diffamierung und jenen Juden zu ziehen, die auf den Straßen von New York, Los Angeles und Toronto zusammengeschlagen werden – wie es allein in der vergangenen Woche zigmal geschah.
(Aus dem Artikel „The Deafening Silence of Jewish Celebrities on Israel“, der bei The Algemeiner erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)
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