Eine Untersuchung zeigt: Über Hassverbrechen gegen Juden wird in US-Medien vergleichsweise wenig berichtet, ganz im Gegensatz zu antimuslimischen Verbrechen.
Die Medienbeobachtungsorganisation HonestReporting hat untersucht, wie in amerikanischen Medien über sogenannte Hassverbrechen berichtet wird. Zu diesem Zweck hat sie offizielle Statistiken des FBI über derartige Verbrechen gegen verschiedene Minderheitengruppen herangezogen und mit der Zahl der Beiträge verglichen, die in den Jahren 2018 bis 2020 in achtzehn der wichtigsten amerikanischen Medien veröffentlicht wurden.
Untersucht wurde die Berichterstattung über Verbrechen gegen sieben verschiedene Gruppen. Neben Juden handelte es sich dabei um Asiaten, Menschen mit Behinderung, Muslime, Afroamerikaner, Hispanics und Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung bzw. Identität angegriffen wurden.
Das Ergebnis ist eindeutig: Obwohl relativ gesehen mehr Hassverbrechen gegen Juden als gegen jede andere Minderheit begangen wurden, waren diese Straftaten in der medialen Berichterstattung stark unterrepräsentiert. Dasselbe traf auch auf Hassverbrechen gegen Asiaten, behinderte Menschen und Mitglieder der LGBTQ-Community zu.
In markantem Gegensatz dazu haben Verbrechen gegen Muslime überproportional viel mediale Aufmerksamkeit erregt. Während beispielsweise im Jahr 2020 über eine antisemitische Straftat im Schnitt 1,71 Berichte erschienen, wurden über jedes antimuslimische Delikt im Schnitt 6,23 Beiträge veröffentlicht.