Antisemitische Gewaltwelle in Europa. Teil 2

„Auf einer Demonstration vor der amerikanischen Botschaft in London am Freitagabend haben Demonstranten antisemitische Parolen skandiert. Nach der Bekanntgabe der Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt Israels durch die USA versammelten sich tausende Aktivisten vor der Botschaft und riefen ‚Israel muss sterben, Amerika muss sterben’. In Videoaufnahmen waren Demonstranten zu sehen, die eine auf eine Schlacht, in der Juden massakriert wurden, bezügliche Parole riefen. ‚Khaybar Khaybar, ya yahud, Jaish Muhammad, sa yahud‘ heißt übersetzt, ‘Juden, erinnert euch an Khaybar, die Armee Mohammeds kehrt zurück’.

Die Parole ist ein arabischer Schlachtruf, der sich auf die Schlacht um Khaybar im Jahre 628 bezieht. Damals wurden die Juden der im jetzigen Saudi-Arabien gelegenen Stadt Khaybar ermordet und vertrieben. In der Menge wurden in der Nähe des Podiums, auf dem mehrere Redner Israel und Donald Trump angriffen, auch Transparente mitgeführt, auf denen offenbar Hakenkreuze zu sehen waren. Die Demonstration in London wurde unter anderem von der Palestine Solidarity Campaign, der Stop the War Coalition, dem Palestinian Forum in Britain and den Friends of Al Aqsa organisiert.“ (Marcus Dysch: „Protestors scream antisemitic slogans at demonstration outside US embassy in London“)

„Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in der schwedischen Stadt Göteborg am Samstag berichtete die schwedische Zeitung Aftonbladet am Montag, dass in Malmö eine zweite Synagoge angegriffen worden sei. [Entgegen erster Meldungen war das angegriffene Gebäude die Kapelle eines jüdischen Friedhofs, Anm. Mena Watch] Dem Bericht zufolge wurden zwei Brandsätze gefunden, die jedoch an Ort und Stelle verglüht waren. Es gab keine Berichte über Verletzte. Die Polizei ermittle wegen eines vermuteten Hassverbrechens, so Aftonbladet.

Sveriges Radio berichtete am Freitag, Demonstranten, die gegen die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA protestierten, hätten am Freitag die folgende Parole skandiert: ‚Wir haben von Malmö aus die Intifada ausgerufen. Wir verlangen unsere Freiheit und werden die Juden erschießen’. Auch bei Demonstrationen in anderen europäischen Städten wurden antisemitische Parolen skandiert.“ (Tamara Zieve: „Report: Second Swedish synagogue firebombed“)

„Am 12.12.2017 beteiligten sich rund 250 Personen am Berliner Hauptbahnhof an einer erneuten Kundgebung anlässlich der Entscheidung Donald Trumps, die US-Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen. Die Teilnehmenden riefen unter anderem wiederholt ‚Intifada bis zum Sieg!‘, ‚Israel bringt Kinder um‘ oder ‚Tod, Tod, Israel‘. In einer Rede wurde gesagt, man sei heute nicht nur wegen der Entscheidung Trumps auf der Straße, sondern weil Israel ‚ein für alle Mal‘ verschwinden müsse.

Die Verurteilung antisemitischen Verhaltens und die Distanzierung hiervon, die ein Redner vornahm, ging in lauten Rufen unter. Zum Verbrennen von Fahnen kam es – anders als bei ähnlichen Protesten am 8. und 10.12. in Berlin – dieses Mal nicht, nachdem die Polizei dies explizit zur Auflage für die Versammlung gemacht hatte.“ (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus: „Erneut anti-israelische Kundgebung in Berlin“)

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