Der Sender antwortete auf den offenen Brief, das Format ‚Arte Reportage‘ befasse sich ‚bewusst mit den Lebensumständen der Protagonisten aus deren Perspektive‘. Diese Replik schummelt sich aber an der Argumentation der Kritiker vorbei, wie auch das Jüdische Forum in einer Kritik an dieser Stellungnahme bemängelt. Daran, dass Allah Balata, der Protagonist der Reportage, beschreibt, wie sich sein Alltag verändert hat, nachdem er im Krieg von 2014 seine Familie verloren hat, stört sich niemand. Das Problem ist, dass die Autorin Paq die Protagonisten für ihre Botschaft instrumentalisiert. „Keine der im Film gezeigten Personen redet über Politik oder klagt Israel an“, konstatiert der Blog Mena Watch. Tendenziös ist tatsächlich allein der Off-Kommentar der Filmemacherin. (…) Wie sämtliche Beiträge für Arte Reportage habe auch Paqs Film ‚den üblichen Abnahmeprozess mit einem französischsprachigen und einem deutschsprachigen Redakteur durchlaufen‘, schreibt der Arte-Sprecher weiter. Das ‚Mehr-Augen-Prinzip‘ sei ‚durchgängig sichergestellt‘ gewesen. Im besten Fall bedeutet das: Die beiden zuständigen Redakteure, die Kreß, wenn auch nicht namentlich, erwähnt, haben antisemitische Denkmuster verinnerlicht, ohne es zu merken.“ (René Martens: „Offener Brief kritisiert Gaza-Doku“)
