Die US-geführte Koalition gegen den Islamischen Staat stärkt den kurdischen Kräften im Irak und in Syrien den Rücken gegenüber Erdogans Kriegsdrohungen.
Die Sprecherin der globalen Koalition gegen den Islamischen Staat bekräftigte vergangenen Freitag die Unterstützung der Militärallianz für die irakisch-kurdischen Peshmerga-Kräfte und die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in ihrem anhaltenden Kampf gegen die Überreste der Terrorgruppe. So erklärte die Sprecherin der Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve (CJTF-OIR), Rachael Jeffcoat, gegenüber dem kurdischen TV-Sender Rudaw, man werde die beiden kurdischen Kräfte weiterhin beraten und unterstützen.
»Wir unterstützen die Peshmerga durch den Counter-ISIS Train and Equip Fund. Dies ist ein zeitlich begrenztes, von den USA finanziertes Programm, das unsere Koalitionspartner unterstützt. Wir haben 351 Millionen Dollar an die Peshmerga weitergeleitet, um die Kosten für zum Beispiel technische oder Ausrüstung wie Humvees und Munition zu decken. All das wird für unsere Mission, den Islamischen Staat zu besiegen, verwendet«, sagte Jeffcoat und fügte hinzu, dass die US-geführte Koalition die Peshmerga auch bei Reformen ihrer Streitkräfte unterstützt.
Mindestens 12.000 SDF-Kämpfer und 2.000 Peshmerga-Kräfte sind seit 2014 im Kampf gegen den Islamischen Staat getötet worden, der in letzter Zeit verstärkt gegen irakische Streitkräfte in den zwischen Erbil und Bagdad umstrittenen Gebieten vorgegangen ist und dabei mehrere irakische Soldaten getötet hat.
SDF wichtige Kraft
Die Spannungen zwischen der Türkei und den SDF sind in jüngster Zeit eskaliert, nachdem Ankara eine Militäroperation mit Luftschlägen gegen die kurdischen Truppen im als Rojava bekannten Nordosten Syriens gestartet hat. Die Türkei hat auch damit gedroht, in naher Zukunft eine Bodenoperation gegen die SDF durchzuführen – ein Schritt, der international auf Ablehnung stößt, vor allem bei den USA, die in Rojava rund 1.000 Soldaten stationiert haben.
»Die SDF sind eine wichtige Kraft, mit der wir zusammenarbeiten, und die unser Partner ist. Sie sind unsere einzige glaubwürdige Kampftruppe im Nordosten Syriens, weswegen wir die Syrischen Demokratischen Kräfte weiterhin beraten, unterstützen und ausstatten werden«, bekräftigte Jeffcoat gegenüber Rudaw.
Die SDF mussten kürzlich ihre Operationen gegen den Islamischen Staat sowie gemeinsame Patrouillen mit der Koalition aufgrund türkischer Angriffe unterbrechen, nahmen diese später aber wieder auf. »Der IS sucht ständig nach Gelegenheiten und Vorteilen, versucht das Wetter und die regionale Instabilität für seine Zwecke auszunutzen. Deshalb ist die Mission der Koalition hier so wichtig. Wir beraten, unterstützen und befähigen unsere Partnerkräfte sowohl im Irak als auch im Nordosten Syriens«, sagte Jeffcoat und schloss ihre Ausführungen mit dem Hinweis, dass die Koalitionskräfte und ihre Partner im Jahr 2022 313 Operationen gegen den IS durchgeführt hatten.