Vor der Synagoge gingen zwei Fahrzeuge in Flammen auf. Auf einem Überwachungsvideo ist ein Verdächtiger mit Palästina-Flagge zu sehen.
Im Süden Frankreichs wurde ein jüdisches Gotteshaus am Samstagmorgen zum Ziel eines mutmaßlichen Terroranschlags. Vor der Beth Yaacov Synagoge im La Grande-Motte, einem Ort an der Mittelmeerküste in der Nähe von Montpellier, sind zwei Autos in Flammen aufgegangen, wobei sich in einem der beiden eine Propangasflasche befunden haben soll. Ein Polizist wurde verletzt, die Türen der Synagoge wurden beschädigt.
Ein Vertreter des Dachverbands jüdischer Institutionen in Frankreich (CRIF) sprach von dem Vorfall als einem »Versuch, Juden zu töten«. Das Anzünden einer Gasflasche »in einem Auto zu einer Zeit, in der die Gläubigen in der Synagoge erwartet werden, ist nicht nur eine kriminelle Handlung«, sagte CRIF-Präsident Yonathan Arfi. Auf einem Video einer Überwachungskamera ist ein mit einem Palästinensertuch vermummter und einer um die Hüfte gebundener Palästina-Flagge Mann zu sehen.
Auch Frankreichs Premierminister Gabriel Attal sprach von einem »antisemitischen Angriff«, Präsident Emmanuel Macron verurteilte den »Terrorangriff« und fügte auf X hinzu: »Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein beständiger Kampf der geeinten Nation.«
Erst zu Beginn des Monats hatte Innenminister Gerald Darmanin bekannt gegeben, dass im heurigen ersten Halbjahr in Frankreich 887 antisemitische Akte registriert wurden, fast drei Mal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der zunehmende Antisemitismus im Land hat zur Folge, dass immer mehr französische Juden nach Israel auswandern.