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Ankara erneuert Drohung: Offensive in Syrien jederzeit möglich

Erdogans außenpolitischer Berater Ibrahim Kalin
Erdogans außenpolitischer Berater Ibrahim Kalin (© Imago Images / Xinhua)

Trotz der Vorbereitungen zu einem Gipfeltreffen zwischen Erdogan und Assad behält sich die Türkei die Möglichkeit einer weiteren Bodenoffensive in Nordostsyrien vor.

Trotz einer von Moskau vermittelten Annäherung zwischen Damaskus und Ankara sei eine neue türkische Bodenoffensive in Syrien »jederzeit möglich«, sagte ein hochrangiger Berater von Präsident Recep Tayyip Erdogan letzten Samstag. Der Kreml versucht, die mehr als ein Jahrzehnt währende Feindschaft zwischen den beiden Nachbarn Türkei und Syrien zu beenden, die mit der türkischen Unterstützung der Bemühungen der Opposition zum Sturz von Präsident Bashar al-Assad ihren Anfang nahm.

Seitdem hat die Türkei auch eine Reihe von Angriffen auf Nordsyrien gestartet, die meisten davon gegen kurdische Kräfte, die von Ankara als »Terroristen« betrachtet werden.

Erdogans außenpolitischer Berater Ibrahim Kalin erklärte, das russische Drängen auf Frieden bedeute nicht, dass die Türkei die Option einer neuen Offensive aufgebe, die Ankara bereits seit Monaten in Betracht ziehe. »Eine Bodenoperation ist jederzeit möglich, je nachdem, wie stark wir bedroht werden«, sagte Kalin vor Reportern. Dabei richte sich die Türkei jedoch »niemals gegen den syrischen Staat oder syrische Zivilisten«.

Kalins Äußerungen erfolgten zwei Tage, nachdem Assad erklärt hatte, künftige Gespräche mit Ankara müssten auf ein »Ende der Besetzung« von Teilen Syriens durch die Türkei abzielen. Die Türkei verfügt über Militärstützpunkte in Nordsyrien und unterstützt lokale Milizen in der Region, die gegen das Regime kämpfen.

Erdogan, der Assad im Jahr 2017 als »Terroristen« bezeichnete, hat mittlerweile seine Bereitschaft für ein Treffen mit dem syrischen Staatschef geäußert. Der syrische und der türkische Verteidigungsminister trafen sich Ende Dezember in Moskau zum ersten Mal seit 2011. Wie Ibrahim Kalin mitteilte, hielten die beiden Seiten eine Reihe von Gesprächen zur Vorbereitung eines möglichen Gipfeltreffens der Präsidenten ab. Eine im Rahmen dieser Vorbereitungen geplante Zusammenkunft zwischen den Außenministern, die in Moskau stattfinden soll, könnte Mitte Februar stattfinden. Kalin erklärte, dieser Konferenz könnte eine weitere Gesprächsrunde zwischen den Verteidigungsministern vorausgehen.

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