„Eine Rede des palästinensischen Schriftstellers Khaled Barakat im EU-Parlament in Brüssel sorgt für Empörung. Am Mittwoch vergangener Woche hatte Barakat auf Einladung des spanischen Linkenabgeordneten Manu Pineda vor einer Gruppe von Parlamentariern über die Unterdrückung Palästinas und seiner eigenen Person durch „Deutschland und Europa“ gesprochen und diesen Rassismus vorgeworfen.
Fünf Europaabgeordnete verschiedener Fraktionen und die israelische Nichtregierungsorganisation NGO Monitor, die sich seit Jahren mit Verbindungen verschiedener Organisationen zu terroristischen Gruppen befasst, klagen den Vorfall in zwei voneinander unabhängigen Briefen an den Präsidenten des Europäischen Präsidenten David Sassoli nun an.
Sie werfen Barakat vor, ein Führungsmitglied der marxistischen Palästinenserorganisation Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP) zu sein, die in der EU seit 2002 auf der Terrorliste steht. In Deutschland erlangte die PFLP in den Siebzigerjahren Bekanntheit durch die Entführung des Flugzeuges Landshut. Zuletzt verletzten Mitglieder der Organisation im Jahr 2017 eine Polizistin in Jerusalem tödlich.
2014 drangen zwei PFLP-Aktivisten in eine Jerusalemer Synagoge ein und ermordeten dort mit Äxten, Messern und Pistolen vier Rabbiner und einen Polizisten.
WELT liegen die Briefe an Sassoli vor. Gerald M. Steinberg, Präsident von NGO Monitor und Vizepräsidentin Olga Deutsch erklären in ihrem Schreiben: ‚Khaled Barakat wird von der PFLP als »Anführer« bezeichnet, und laut Fatah ist er Mitglied des Zentralkomitees der PFLP und Leiter ihrer Abteilung für Auslandsoperationen.‘
In einem Interview im Jahre 2015 habe Barakat Gewalt gegen Israelis befürwortet und gesagt: ‚Der bewaffnete Widerstand des Volkes allein hat das Potenzial, die Besatzung und die Siedler zu besiegen, und sonst nichts‘. Sein Auftritt im EU-Parlament sei ‚höchst alarmierend‘. Auf der Webseite der PFLP wird Barakat mehrfach als ‚Anführer‘ geführt, in einem Interview gab er 2016 auch selbst an, die Ansichten der PFLP auszudrücken.“ (
Lennart Pfaller: „Wieso darf ein Terror-Sympathisant im EU-Parlament sprechen?“)