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Analuntersuchung: Transgender-Aktivistin gedemütigt und verspottet

Analuntersuchung: Transgender-Aktivistin gedemütigt und verspottet„Eine Transgender-Aktivistin wurde nach ihrer Verhaftung in der vergangenen Woche im ägyptischen Polizeigewahrsam einer analen Zwangsuntersuchung ausgesetzt. Laut ihrem Anwalt und einem Polizeibeamten, befindet sie sich derzeit in Einzelhaft, da die Behörden sich weigern, sie mit männlichen oder weiblichen Gefangenen in einer Zelle unterzubringen. Menschenrechtsaktivisten und Freunde der 19-jährigen Malak al-Kashif, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, vom Staat aber weiterhin als Mann registriert wird, haben ihre sofortige Freilassung gefordert. Die Behandlung der sie ausgesetzt ist, grenzt an Folter und zeugt von der Unfähigkeit des Staates, Transgender-Personen mit Würde zu behandeln. (…)

Kashif war eine von mindestens 35 Ägyptern, die am 6. März in ihren Wohnungen verhaftet wurden, nachdem sie an Protesten gegen die Regierung teilgenommen hatte. (…) Sie wurde angeklagt, einer terroristischen Vereinigung dabei geholfen zu haben, sich dem Staat zu widersetzen, und ihren Internetaccount dazu benutzt zu haben, Verbrechen gegen die Regierung zu begehen, so ihr Anwalt. Nach ihrer Verhaftung war der Aufenthaltsort von Kashif unbekannt, bis ihre Anwälte sie vier Tage später in einem Gebäude der Kairoer Staatsanwaltschaft fanden, in das Angeklagte zu Vernehmungszwecken gebracht werden. Sie sei in ein Regierungskrankenhaus gebracht worden, wo die Ärzte an ihr eine anale Untersuchung vorgenommen hätten, berichtete Amr Mohamed, der Anwalt der ägyptischen Kommission für Rechte und Freiheiten (ECRF), der auch Kashifs persönlicher Anwalt ist. Das kontroverse Verfahren, das vom ägyptischen Staat häufig bei LGBT-Personen durchgeführt wird, besteht in der Einführung eines Fingers in den After, um festzustellen ‚ob der Schließmuskel einer Penetration unterzogen wurde‘, wie ein mit der Praxis vertrauter Arzt gegenüber MEE erklärte.

Kashif wird derzeit in Einzelhaft auf der Polizeiwache al-Haram in Gizeh festgehalten, sagte ein rangniedriger Polizeibeamter der Station gegenüber Middle East Eye. Er fügte sarkastisch hinzu, dass niemand wisse, ob sie ein Mann oder eine Frau wäre.“ (Bericht von MEE: „Tortured and mocked: Lawyers call for release of transgender Egyptian woman“)

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