Als Deutschland die Türkei für den Jiahd gewinnen wollte

„Auf die Idee, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre, wäre Kaiser Wilhelm II. nicht gekommen. Ganz im Gegenteil: ‚Wäre ich nicht als Christ geboren, wäre ich heute Moslem‘, soll er, der sich auch gerne ‚Großmufti von Berlin‘ nennen ließ, einmal gesagt haben. Und dass ausgerechnet Deutschland einst den Dschihad befördern wollte, klingt für heutige Ohren noch abenteuerlicher und abwegiger – und doch war es so! Daran erinnert der deutsche Schriftsteller (und Psychiater) Jakob Hein mit und in seinem neuen Roman, der auf einem historisch wahren Fundament beruht. ‚Die Orient-Mission des Leutnant Stern‘ hat 1914 tatsächlich stattgefunden, als der jüdische Leutnant Edgar Stern eine als Zirkustruppe getarnte Schar von muslimischen Gefangenen nach Konstantinopel schmuggelte, um den dortigen Sultan als Verbündeten fürs im Weltkrieg absehbar in Bedrängnis geratende deutsche Kaiserreich zu gewinnen.

Der Plan ging auf eine Idee des Orientalisten Max von Oppenheim zurück, nämlich die Muslime zu einem ‚Heiligen Krieg‘ gegen die Kolonialmächte England und Frankreich zu verleiten, damit diese militärisch abgelenkt und entscheidend geschwächt werden. Der Dschihad war also gewissermaßen sogar eine deutsche Idee! Funktioniert hat der Plan trotzdem nicht, weil die völlig heterogenen Muslime in den verschiedensten Weltgegenden keineswegs zu einem geordneten einheitlichen Vorgehen zu bewegen waren. In der Türkei wurde die muslimische Mobilmachung hauptsächlich für lokale Feldzüge und Genozide (etwa gegen Armenier) genutzt.“ (Gerhard Schmickl: „Als Deutschland den Dschihad erfand“)

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