Wie gerieten die Waffen dann aber in die Hände von Al-Kaida? Die Waffen seien zunächst an Einheiten ausgegeben worden, die auf Seiten des jemenitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi kämpften, sagt Brigadegeneral Mohamed al-Mahmoudi, Kommandant der regulären Einheiten der jemenitischen Armee in der Stadt Taiz. Das Problem: Diese Truppen erhalten oft nur einen geringen, zudem unregelmäßig ausgezahlten Sold. Also verkaufen einige Mitglieder dieser Truppen Waffen und Munition. Direkt oder auf Umwegen über Dritte landen diese Waffen dann in den Händen von Al-Kaida und anderer Terrororganisationen. (…)
Im Internet kursieren zahllose Videos, produziert überwiegend von den Kriegsparteien selbst. Die Analyse der in den Ausschnitten zu sehenden Waffen fügt sich zu einer Art Leistungsschau europäischer Waffenhersteller: Zu sehen sind Waffen und militärische Ausrüstung des belgischen Unternehmens FN Herstal oder Handgranaten des eigens für das Schweizer Militärs entwickelten Typs HG 85. Während die belgische Regierung zu einem Interview nicht bereit war, erklärte die schweizerische, sie werde die Informationen von ARIJ prüfen. Auch Waffen aus spanischer Produktion werden im Jemen von dazu nicht autorisierten Gruppen eingesetzt. Hersteller und spanische Regierung reagierten auf Anfrage von ARIJ nicht. Die Dokumentation zeigt: Viele der Waffen wurden zunächst aus Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) in Umlauf gebracht. Andere stammen hingegen aus dem Iran. ‚Dazu gehören Drohnen und Treibstoff für Flugkörper‘, so Ahmed Himmich, Mitarbeiter des im Auftrag des UN-Sicherheitsrates forschenden Expertenteams. ‚Diese wurden allesamt von vier oder fünf Ländern gekauft und dann in den Iran exportiert.‘“ (Bericht der Deutschen Welle: „Der Krieg, der mit Waffen aus Europa geführt wird“)