Der katarische Sender fungierte als Propagandainstrument der Hamas und richtete sogar eine eigene Telefonleitung ein, um sich mit der Terrororganisation abzustimmen.
Von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) im Gazastreifen beschlagnahmte Dokumente belegen laut einem am Montag veröffentlichten Bericht eine umfangreiche Zusammenarbeit zwischen der Hamas und Al Jazeera. Diese Zusammenarbeit erstreckte sich sogar auf eine sichere Telefonverbindung zwischen der militärischen Notfallzentrale der Terrororganisation und der katarischen Nachrichtenagentur.
Der Sender »Al Jazeera bietet der Hamas eine Plattform für Propaganda und psychologische Kriegsführung. Hamas-Aktivisten, von denjenigen, die für die Raketenabschüsse verantwortlich sind bis hin zu den Geiselnehmern, arbeiten für Al Jazeera. Terrorpropaganda ist kein Journalismus«, schrieb das israelische Außenministerium am 21. Oktober auf X und fügte einen Link zu dem Bericht hinzu, der vom Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center (ITIC) veröffentlicht worden war.
Während des Gaza-Kriegs dienteAl Jazeera als wichtige Plattform für die Propaganda und psychologische Kriegsführung der Hamas; von der Ausstrahlung von Videos entführter Israelis bis hin zur exklusiven Berichterstattung über die inszenierten Zeremonien der Übergabe von Geiseln. Der Al-Jazeera-Journalist Abdullah al-Jamal hielt die israelischen Geiseln Almog Meir, Andrey Kozlov und Shlomi Ziv in seinem Haus in Nuseirat gefangen, bis sie dort im Juni 2024 von den IDF befreit werden konnten.

der Anti-Panzer-Einheit der Hamas tätig (Quelle: IDF)
Sprachrohr der Hamas
Von Israel beschlagnahmte Hamas-Dokumente belegen, dass die Zusammenarbeit zwischen der Terrororganisation und dem katarischen Medienunternehmen »systematisch, organisiert und kontinuierlich« war, so der ITIC-Bericht. Die Hamas gab dem Sender redaktionelle Anweisungen, um sicherzustellen, dass die Berichterstattung mit den Botschaften der Terrorgruppe übereinstimmte. Diese Anweisungen erfolgten über eine sichere Telefonleitung, welche die Hamas direkt mit der Geschäftsleitung des Senders in Doha verband.
Die als »Al-Jazeera–Telefon« bezeichnete Leitung war für Notfälle vorgesehen, um zu garantieren, dass die Hamas die Berichterstattung kontrollieren konnte, einschließlich dessen, »was gesendet, was verschwiegen und welche Begriffe während der Berichterstattung verwendet werden sollten, um die von der Hamas gewünschte Darstellung aufrechtzuerhalten«, so der ITIC-Bericht.
Die Sprache von Al Jazeera spiegelte die der Hamas wider. Während des gesamten Kriegs bezeichneten die Journalisten palästinensische Terroristen als »Widerstandskämpfer«, die nach ihrem Tod zu »Märtyrern« wurden. Die Hamas-Angriffe wurden als »Operationen« charakterisiert, während die militärischen Reaktionen Israels als »Aggression« bezeichnet wurden, was der Terminologie der Hamas entspricht.
Während und nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 sendete Al Jazeera Live-Aufnahmen von Infiltrationen der Hamas in israelisches Gebiet, die größtenteils von Reportern gefilmt wurden, die mit dem militärischen Flügel der Gruppe in Verbindung stehen. Der Sender strahlte regelmäßig Hamas-Erklärungen und Interviews mit hochrangigen Vertretern aus und fungierte damit de facto als Sprachrohr der Terrororganisation. Er verbreitete auch Inhalte, die von der Combat Media Unit der Hamas produziert wurden, darunter Videos, die das Überleben von Geiseln belegen sollten, und erfundene Anschuldigungen über israelische Kriegsverbrechen.
Direkte Anweisungen
Laut dem ITIC-Bericht enthüllten die vorliegenden Hamas-Dokumente eine »direkte redaktionelle Koordination«. In einem Memo aus dem Jahr 2022 wurde Al Jazeera angewiesen, die Zahl der zivilen Todesopfer durch eine fehlgeschlagene Rakete des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) zu minimieren und Kritik an der Hamas in der Berichterstattung zu unterbinden. In einem anderen Memo wurden die Journalisten des Senders angewiesen, sich vor der Ausstrahlung von Berichten mit dem Militär der Hamas abzustimmen. In einem Fall wurde ein Bewohner Gazas, der während eines Live-Interviews die Hamas kritisierte, abrupt beiseitegedrängt, um ihn am Weiterreden zu hindern.
Die Dokumente zeigen, dass viele Journalisten, die für Al Jazeera im Gazastreifen gearbeitet haben, gleichzeitig als Hamas-Terroristen aktiv waren. Einige von ihnen gehörten zu jenen Streitkräften, die während des Angriffs vom 7. Oktober 2023 in Israel einmarschierten.
Das 1996 in Katar gegründete Medienunternehmen Al Jazeera präsentiert sich als offene Plattform für diverse Meinungen, aber laut ITIC begünstigen seine Berichterstattung und redaktionelle Linie durchweg radikale sunnitisch-islamistische Bewegungen, insbesondere die Hamas. Katar beherbergt die externe Führung der Hamas und unterstützt die Gruppe finanziell und politisch. Laut ITIC nutzt das Emirat Al Jazeera, um die Propaganda der Hamas zu verstärken und ihre Narrative in der arabischen Welt zu verbreiten.
Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)






