Ressourcenknappheit zwingt die kurdische Verwaltung, Tausende Häftlinge aus dem Haftlager im Nordosten Syriens zu entlassen.
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Aus dem überfüllten Haftlager Al-Hol im Nordosten Syriens sollen tausende Syrer entlassen werden. Darunter seien auch Angehörige der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), teilten die örtlichen kurdischen Behörden am Montag mit. Inhaftierte Dschihadisten hingegen würden nicht freikommen.
„In Al-Hol gibt es syrische Verwandte von Kämpfern des islamischen Staates, auch sie werden freigelassen“, sagte Riyad Derar, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Rates Syriens (SDC). Wer im Besitz der syrischen Staatsbürgerschaft sei, dürfe das Lager verlassen. Ausländer müssten bleiben. Ab wann die Insassen das Lager verlassen dürfen, sagte er nicht. (…)
Das Al-Hol-Lager beherbergt derzeit 64.377 Menschen, darunter 24.300 Syrer, die entweder gefangen genommen oder durch den anhaltenden Konflikt in der Region vertrieben wurden, wie das UN-Büro für humanitäre Hilfe (Ocha) mitteilte. Schwindende Ressourcen erschwerten der kurdischen Verwaltung zuletzt aber den Betrieb des Lagers.
Viele der Insassen leben nach Angaben von Hilfsorganisationen unter verheerenden Bedingungen, unter anderem herrscht Wassermangel. Die Corona-Pandemie habe die Situation in den vergangenen Monaten zusätzlich erschwert.
(Aus dem Artikel „IS-Angehörige werden aus überfülltem Lager in die Freiheit entlassen“, der in der WELT erschienen ist.)