Erweiterte Suche

Aktivistin: Huthi-Milizen nehmen Jemens Bevölkerung als menschliche Schutzschilde

Die jemenitische Aktivistin Sonia Saleh und der Huthi-Vizeinformationsminister Nasr Al-Din Amer
Die jemenitische Aktivistin Sonia Saleh und der Huthi-Vizeinformationsminister Nasr Al-Din Amer (Quelle: MEMRI)

In einer kurz vor Beginn des Waffenstillstands ausgestrahlten TV-Diskussion wurde der jemenitische Huthi-Vizeinformationsminister beschuldigt, Angriffe auf die Bevölkerung zu provozieren und sie als Schutzschild zu missbrauchen.

Am 29. März strahlte BBC Arabia eine Diskussion über die Rolle der mit dem Iran verbündeten Huthi-Milizen im Jemen-Krieg aus, in der die in Ägypten ansässige Aktivistin Sonia Saleh ausführte, die Huthis zeigten keinerlei Rücksicht auf das Leben der Jemeniten und seien für mehr Todesopfer verantwortlich als jeder andere Akteur in diesem Krieg.

An ihren Diskussionspartner, Vizeinformationsminister der Huthis und Chef der Nachrichtenagentur Saba Yemeni, Nasr Al-Din Amer, stellte sie die Frage:

»Wenn Sie Angriffe gegen [die saudi-arabische Hauptstadt] Riad oder die Vereinigten Arabischen Emirate ausführen und Nachbarländer angreifen, wissen Sie, dass es Vergeltungsschläge gegen den Jemen geben wird. Sie kümmern sich nicht um die Menschen [des Jemen].

Haben Sie sich um ein Luftabwehrsystem gekümmert, um die Jemeniten zu schützen? Warum lagern Sie Waffen in Schulen und mitten unter der Zivilbevölkerung? Warum benutzen Sie unschuldige Zivilisten als menschliche Schutzschilde?«

Auf Salehs im Rahmen der von MEMRI übersetzten Diskussion gestellte Frage, die der Interviewer noch einmal wiederholte, ob die Huthis bereit seien, ihre Waffen abzugeben, um den Krieg zu beenden, antwortet der Huthi-Vertreter, dies komme nicht infrage, da die Armee eines Staates ihre Waffen nicht an andere Staaten abgebe:

»An wen sollen wir unsere Waffen abgeben? An Amerika? An Saudi-Arabien? Was wir heute in [der jemenitischen Hauptstadt] San’a haben, ist ein tatsächlicher Staat. Es ist die jemenitische Armee, die [gegen Saudi-Arabien] kämpft.

Verlangen Sie von der jemenitischen Armee, dass sie ihre Waffen an Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate abgibt, nur damit sie von den Messern des Islamischen Staates und Saudi-Arabiens erdolcht wird? Das ist inakzeptabel.

Wir werden unsere Waffen benutzen, um Schläge auf den Kopf von Saudi-Arabien auszuführen – und gegen jeden, der mit Saudi-Arabien kooperiert: die Amerikaner und alle, die uns angreifen. Das ist es, was wir mit unseren Waffen tun werden.«

Während Nasr Al-Din Amer gegenüber der BBC behauptete, die Huthis bräuchten ihre Waffen bloß zur Selbstverteidigung gegen Bedrohungen durch andere Staaten, war er im Januar auf einem Sender seines Verbündeten Iran deutlicher, als er erklärte, Israel verdiene es, »geschlagen und bestraft zu werden, auch wenn es uns nicht angreift«.

Die Huthis, so sagte er damals, hätten das Recht, Israel anzugreifen, weil »dieses Gebilde unser Heiliges Land im besetzten Palästina ausplündert«.

»Wir haben ein großes Verlangen danach, die Juden zu bekämpfen; wegen der Verse des Korans und der göttlichen Dekrete, die uns befehlen, die Juden zu bekämpfen. Wir haben das Bestreben, die Juden zu töten oder von ihnen getötet [und zu Märtyrern] zu werden. Das ist unser Verlangen, unser Traum, seit wir begonnen haben, auf diesem Pfad zu wandeln.

Alle Jemeniten gehen aus dieser koranischen, aus dieser religiösen Kultur hervor. Deswegen stellen die Zionisten keine Gefahr für uns dar. Viel mehr sehen wir es als eine große Chance an, unseren Wunsch zu befriedigen, indem wir uns ihnen entgegenstellen.«

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!