Afrikanische Flüchtlinge werden in Libyen als Sklaven verkauft

„Wir schreiben das Jahr 2018, da kommen entsetzliche Aufnahmen von Afrikanern ans Licht, die auf libyschen Sklavenmärkten im Freien versteigert werden. Zehntausende schutzlose afrikanische Migranten und Flüchtlinge setzen alles aufs Spiel, um die libysche Küste und von dort aus übers Mittelmeer Europa zu erreichen. Die Route gilt als die gefährlichste auf Erden.

Berichten zufolge werden die Migranten, die in den privatwirtschaftlich betriebenen Lagern landen, wie Waren verkauft. Ein Fotograf, der in der Vergangenheit einen Pulitzer Preis gewonnen hat, erklärte am Mittwoch, Libyen sei zu einem modernen Sklavenmarkt geworden, in dem Migranten einem komplexen Schleusernetzwerk ausgeliefert seien, das von den zahlreichen Milizen des Landes toleriert und von der Welt weitgehend ignoriert werde. Narcisso Contreras sprach im Rahmen eines Dokumentationsprojekts in Libyen mit Migranten, die als Sklaven gehalten wurden. Er meinte, Nordafrika werde von der Welt nur als Einfallstor für Migranten wahrgenommen, die Europa übers Meer erreichen wollten.

Leonard Doyle von der International Organization for Migration erklärte Counting the Cost gegenüber: ‚So unglaublich es erscheinen mag, es ist tatsächlich wahr. Der Sklavenhandel findet statt, weil es in weiten Teilen Libyens keinen Rechtsstaat gibt. Libyen ist so groß wie Frankreich, es gibt dort viel Raum. Migranten kommen dort hin. … Auf Facebook sehen sie das Versprechen eines neuen Lebens und denken, es erwartet sie etwas Wunderbares in Europa, weil ein Schleuser die Situation ausgenutzt und sie angelogen hat.’

Wenn die Menschen in Libyen ankommen, ‚verlassen sie den Bus und finden sich schnell in einer Art Mordmaschinerie, einer Ausbeutungsmaschinerie wieder. Sie werden ihrer Besitztümer beraubt, ihre Familien werden angerufen. Sie werden genötigt, gefoltert, müssen Zahlungen leisten. Und dann werden sie verkauft. So unglaublich es zu sein scheint, werden sie ganz unverhohlen bei öffentlichen Versteigerungen veräußert. Ein Arbeiter kostet 400,- Dollar, eine Frau, die für den Frauenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung infrage kommt, vielleicht etwas mehr. Das passiert landesweit’, so Doyle.

Die internationale Gemeinschaft müsse sich mehr um die Situation in Libyen seit dem Sturz Gaddafis kümmern.“ (Bericht auf Obeserverink:Heartbreaking Footage Of Africans Being Sold At Open-Air Slave Markets In Libya“)

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