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Afghanistan: Keine Fenster mehr, die Blicke auf Frauen ermöglichen

Bei den Olympischen Spielen in Paris prostierte eine Afghanin, die für das internationale Flüchtlingsteam antrat, gegen die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan durch die Taliban. (© imago images/ABACAPRESS)
Bei den Olympischen Spielen in Paris prostierte eine Afghanin, die für das internationale Flüchtlingsteam antrat, gegen die Unterdrückung der Frauen in Afghanistan durch die Taliban. (© imago images/ABACAPRESS)

Die Maßnahmen, mit denen die Taliban in Afghanistan ein System der Geschlechter-Apartheid forcieren, werden immer bizarrer.

In Afghanistan setzen die islamistischen Taliban ihren Krieg gegen Frauen fort. Vor wenigen Tagen kündigten sie die Schließung aller in- und ausländischen Nichtregierungsorganisationen an, die Frauen beschäftigen. Vor zwei Jahren hatten sie bereits die Beschäftigung afghanischer Frauen bei NGOs verboten.

Darüber hinaus wurde bekanntgegeben, dass Neubauten künftig keine Fenster mehr haben dürfen, durch die man in jene Bereiche der Häuser sehen könnte, die von Frauen benützt werden. Die Begründung für diesen bizarren Schritt, den Regierungssprecher Zabihullah Mujahid via X verbreitete, lautet, »Frauen bei der Arbeit in der Küche, im Hof oder beim Wasserholen aus dem Brunnen zu sehen, [könne] zu obszönen Handlungen führen«. In bereits bestehenden Häusern sollen Fenster, die Blicke auf Frauen ermöglichen, zugemauert oder die Sicht auf andere Weise blockiert werden.

Seit ihrem erneuten Machtantritt im Jahr 2021 führen die Taliban einen umfassenden Feldzug gegen die Rechte der Frauen, die rund die Hälfte der afghanischen Bevölkerung ausmacht. Ihre öffentliche Bewegungsfreiheit und bloße Sichtbarkeit wurde genauso massiv eingeschränkt wie ihre Bildungs- und Berufsmöglichkeiten. Mädchen wurde der Schulbesuch über die Volksschule hinaus verboten, seit 2022 dürfen sie auch nicht mehr studieren.

Eine vom United States Institute for Peace erstellte Liste der von den Taliban gegen Frauen ergriffenen Maßnahmen führt deutlich vor Augen, wie die Islamisten ihre misogyne Politik zur Errichtung einer auf Geschlechter-Apartheid beruhenden Gesellschaft vorantreiben.

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