Ihre Anträge auf Evakuierung nach Großbritannien waren nicht bearbeitet worden, sodass sie beim Abzug der Briten zurückbleiben mussten.
Patrick Wintour, The Guardian
Fast 100 ehemalige Mitarbeiter des British Council, die angestellt waren, um britische Werte und die englische Sprache zu unterrichten, halten sich weiterhin in Afghanistan versteckt, nachdem ihnen die Behörden bisher die Einreise ins Vereinigte Königreich verweigert haben.
Ihre Notlage wurde von Joseph Seaton, dem ehemaligen Leiter der Englischabteilung des British Council in Afghanistan, und seinem stellvertretendem Direktor öffentlich gemacht. Die beiden wandten sich in einem Schreiben an die wichtigsten Kabinettsmitglieder, um ihre Unterstützung bei der Hilfe für die afghanischen Mitarbeiter zu gewinnen.
Diese Mitarbeiter hatten im Rahmen der Anfang des Jahres eingeführten „Afghan Relocations and Assistance Policy“ der Regierung beantragt, nach Großbritannien zu kommen, doch laut Seaton sind ihre Anträge noch Monate nach ihrer Einreichung [und bis zum Abzug der Briten; Anm. Mena-Watch] unbearbeitet und unbeantwortet geblieben. (…)
Seaton sagte dem Guardian: „Diese Menschen sind in ständiger Angst um ihr Leben. Sie wurden im Rahmen eines von der britischen Regierung finanzierten Programms unter Vertrag genommen, um Englischlehrern britische Werte wie Vielfalt, Integration und Gleichheit beizubringen – Werte, die die Taliban ablehnen. Ihnen wurde immer gesagt, sie seien Angestellte der britischen Regierung.“
(Aus dem Artikel „Nearly 100 former British Council staff remain in hiding in Afghanistan“, im Guardian erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)