Schon seit Jahrzehnten werden auf ägyptischen TV-Kanälen antisemitische Filme und Serien gesendet, in denen häufig Verschwörungstheorien im Mittelpunkt stehen.
Am 4. Februar sendete der ägyptische TV-Sender Channel 2 einen Bericht über die mangelnde jüdische Assimilation, in dem behauptet wurde, die zaristische Fälschung der Protokolle der Weisen von Zion beinhalte in »geheimen Dokumenten« die Grundrisse des jüdischen Plans, ein »globales Königreich« zu errichten und »die nicht-jüdischen Nationen zu zerstören«, um »die Kontrolle der Welt übernehmen« zu können.
Der von MEMRI übersetzte Bericht behauptete, die Juden hätten sich »wegen ihrer Feindschaft gegen die Menschheit« in die europäischen Gesellschaften nicht integrieren können:
»Kriege und Konflikte brachen aufgrund ihrer Intrigen aus. Das zurückgezogene Ghettoleben brachte den feindlichen jüdischen Charakter hervor. Es bildete einen fruchtbaren Boden für ihre Ränke gegen die Nationen der Welt.«
Ägyptische Fernsehsender sind bekannt dafür, antisemitische Berichte und Filme zu zeigen. Während des Ramadans im Jahr 2002 zum Beispiel strahlte ein Sender eine Serie mit dem Titel »Ein Reiter ohne Pferd« aus, die auf den Protokollen der Weisen von Zion aufgebaut war, die 2012 nach dem Sturz Hosni Mubaraks noch einmal gezeigt wurde.
Einer der Schauspieler gab im Jahr 2019 in einem Interview auf Nahar TV damit an, dass sich nach Ausstrahlung der Serie im Jahr 2002 der Verkauf der Protokolle der Weisen von Zion in Ägypten schlagartig verdreifacht habe. Außerdem sei er stolz darauf, dass aufgrund der Serie eine Klage wegen Antisemitismus vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gegen ihn eingebracht worden sei, so Mohamed Sobhi damals.
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