Ägyptischer Politikwissenschaftler: Iran ist unser größter Feind

Der ägyptische Professor für Politikwissenschaft Moataz Bellah Abdel-Fattah
Der ägyptische Professor für Politikwissenschaft Moataz Bellah Abdel-Fattah (Quelle: MEMRI)

Für Moataz Bellah Abdel-Fattah ist nicht Israel das Problem, sondern der Iran, der unberechenbar sei, irrational handle und sich an keine Übereinkommen halte.

Der ägyptische Professor für Politikwissenschaft Moataz Bellah Abdel-Fattah sagte in einem am 16. Juli auf dem Sender ON TV ausgestrahlten Interview, der Iran sei ein komplett irrrationaler Akteur, was ihn so gefährlich mache:

»Wir haben drei große Probleme mit dem Iran. Erstens: Alles, was mit der Atomfrage zu tun hat. Alle Staats- und Regierungschefs haben sich darauf geeinigt, den Nahen Osten in eine Region zu verwandeln, die nicht nur frei von Atomwaffen ist, sondern von allen Arten von Massenvernichtungswaffen. Ich wünschte, wir könnten das mit dem Iran in Zusammenarbeit mit der IAEO erreichen.

Das zweite Problem ist das iranische Raketenprogramm. Der Iran hat Raketen, die Griechenland erreichen können. Was wird er mit ihnen machen?«

Es sei eine Illusion zu glauben, dass der Iran »mit seinen Raketen oder womit auch immer Israel zerstören wird. Das wird nicht passieren.« Die iranische Bedrohung richte sich vielmehr gegen die arabischen Länder, was Abdel-Fattah zum dritten Problem überleiten ließ, das mit dem Teheraner Regime bestehe:

»Das dritte Problem ist das der [pro-iranischen] Milizen, welche die arabischen Länder zerstören. Die sektiererische Herrschaft wird den arabischen Ländern schaden. Aber als Araber sage ich laut und deutlich: Ich werde nicht alleine untergehen. Wenn ich von allen Seiten von [pro-iranischen] Milizen umgeben bin und diese die arabischen Länder zerstören, werde ich gezwungen sein, mich mit dem größten Feind des Iran zu verbünden und ihn an die iranische Grenze zu bringen.«

Nicht Israel, mit dem man Abkommen schließen könne, sei das Problem, schloss Abdel-Fattah seine von MEMRI übersetzten Aussagen, sondern der Iran, der unberechenbar sei und vernunftwidrig handle, weswegen man auch keine Verhandlungen mit ihm führen könne, da er sich nicht an erzielte Übereinkommen halte:

»Wir müssen dies klar und deutlich sagen: Der Iran ist unser größter Feind, weil er völlig irrational und sehr aktiv ist. Einige Leute werden fragen: Aber was ist mit Israel?‹ Für mich ist Israel ein Feind, aber es ist ein rationaler Feind, mit dem ich mich verständigen kann.

Wären die Palästinenser – und ich gebe ihnen einen Teil der Schuld an der Situation – vernünftig genug, hätten sie die [Verhandlungen] nach dem Krieg von 1973 genutzt, um ihr [Land] zurückzugewinnen. Was ich meine, ist, dass wir ein Friedensabkommen mit Israel unterzeichnet haben, und Israel hält sich daran, im Gegensatz zu dem, was in der Vergangenheit über Israel gesagt wurde.«

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