„Der bekannte ägyptische Philosoph, Islamwissenschaftler, Dozent und Schriftsteller Youssef Ziedan hat erklärt, dass er in Israel Vorträge halten möchte. Dort ‚interessiert man sich eher für meine Ansichten als in Ägypten‘, so Ziedan. Sein historischer und theologischer Roman ‚Azazeel‘ hat ihm internationale Preise eingebracht. In einem Interview mit einem ägyptischen Fernsehsender sagte er am Dienstag, dass ‚die Aufnahme eines echten Dialogs mit Israel in Ägyptens Interesse‘ sei. Seit dem 1977 geschlossenen Friedensabkommen von Camp David arbeiten die ägyptischen und israelischen Sicherheits- und Geheimdienste zwar eng zusammen, auf der gesellschaftlichen und kulturellen Ebene gibt es aber kaum Kontakte.
Ziedan hat mehr als 50 Bücher veröffentlicht. Im Jahr 2015 sorge er für Aufsehen, als er in einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehen den hebräischen Ausdruck beit hamikdasch zur Bezeichnung des Tempelbergs benutzte und erklärte, warum der muslimische Anspruch auf die al-Aqsa-Moschee in Jerusalem seines Erachtens unbegründet sei. ‚Die al-Aqsa-Moschee gab es damals nicht‘, erklärte Ziedan in dem Interview. ‚Es gab keine Stadt namens al-Quds und die gegenteiligen Behauptungen der jüngeren Zeit sind eine Katastrophe.‘ Der Name ‚al-Aqsa‘ bezeichne in Wirklichkeit eine Moschee am Rande der westlich von Mekka gelegenen Stadt Ta’if. Er beruft sich dabei auf den muslimischen Geschichtsschreiber Al-Waqidi, der 100 Jahre nach der Erscheinung Mohammeds geboren wurde und ähnliche Angaben machte.“ (Julian Hermhold: „Famed Egyptian author Youssef Ziedan wants to visit Israel“)