Gegenüber der Presse behauptete Mbembe, die BDS-Bewegung bis zum Streit um die Ruhrtriennale 2020 nicht gekannt zu haben. Das ist eine glatte Lüge.
Sehr geehrter Herr Gaulhofer,
Sie schreiben in Ihrem Artikel »Wie Mbembe (fast) zur Persona non grata wurde«, der Historiker habe gegenüber der Presse zum Thema der Israel-Boykottbewegung BDS behauptet, bis zu den Debatten über seinen für 2020 geplanten Auftritt bei der Ruhrtriennale »nie von dieser Bewegung gehört« zu haben. Das ist insofern interessant, als er im November 2018, also nicht einmal zwei Jahre davor, zusammen mit einer Kollegin persönlich intervenierte, um die Teilnahme israelischer Vortragender auf einer Konferenz an der Stellenbosch University zu verhindern. Er drohte wortwörtlich mit seinem Rückzug von der Veranstaltung, »wenn keine zufriedenstellende Einigung zwischen der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS)« und den Organisatoren der Konferenz erreicht würde.
Wenn Achille Mbembe also Ihnen gegenüber behauptete, er habe die BDS-Kampagne vor dem Jahr 2020 überhaupt nicht gekannt, so hat er Ihnen direkt ins Gesicht gelogen.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Markl
Mena-Watch, der unabhängige Nahost-Thinktank