Der ehemalige amerikanische Präsident Jimmy Carter war auch voll des Lobes für Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal.
Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, veröffentlichte am Montag eine Erklärung, in der er den Tod des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter betrauerte, den er dafür lobte, dass er die »Realitäten der israelischen Apartheid« anerkannt hatte.
In der Erklärung, die Abbas’ Büro in den sozialen Medien veröffentlichte, bezeichnete der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde Carter, der am 29. Dezember 2024 im Alter von hundert Jahren starb, als »außergewöhnlichen Staatsmann und globalen Friedensstifter« sowie als »den ersten amerikanischen Präsidenten, der das Recht des palästinensischen Volks auf Selbstbestimmung anerkannte«.
In der Erklärung heißt es weiter:
»Carter sprach sich mutig gegen Ungerechtigkeit aus und sprach auch die Realität der israelischen Apartheid an. Als Mann mit Mut, moralischer Integrität, Menschlichkeit und Diplomatie war Präsident Carter eine Inspiration für Generationen und ein Hoffnungsträger für alle, die an die Kraft von Gerechtigkeit und Mitgefühl glaubten.«
Deutlicher Gegensatz
Diese öffentliche Botschaft steht im Gegensatz zu jenem privaten Brief, den Abbas im Jahr 2018 an die Familie des ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush nach dessen Tod sandte. Die palästinensischen Medien berichteten darüber mit einer lakonischen Zusammenfassung, in der lediglich stand, das Schreiben drücke »aufrichtiges Mitgefühl und Beileid« aus.
Jimmy Carter, der die Camp-David-Abkommen aushandelte, die 1979 zum Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten führten, war ein Verfechter der palästinensischen Eigenstaatlichkeit. 2006 veröffentlichte er das umstrittene Buch Palestine: Peace Not Apartheid.
Im Jahr 2015 behauptete Carter in einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender Channel 2, der Chef des Hamas-Politbüros, Khaled Mashaal, sei kein Terrorist und »setzt sich stark für den Friedensprozess ein«, während er im selben Atemzug sagte, der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sei »nicht für eine Zweistaatenlösung«.
(Der Bericht ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)