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Abbas-Berater: Koran fordert Tötung von Israelis

Der oberste Schariahrichter der Palästinensischen Autonomiebehörde al-Habbash mit PA-Präsident Abbas
Der oberste Schariahrichter der Palästinensischen Autonomiebehörde al-Habbash mit PA-Präsident Abbas (© Imago Images / ZUMA Press)

Der Koran erlaube und gebiete das Töten von Israelis – das sagt Mahmoud al-Habbash, der Berater von Mahmud Abbas, dem Präsidenten der Autonomiebehörde (PA).

Es ist jener al-Habbash, den Abbas auch zum obersten Schariahrichter der PA und zum Vorsitzenden des Hohen Rats für Schariahrecht ernannt hat. Und es sind Mordaufrufe, wie man sie vom IS oder der Hamas erwartet – ausgerechnet aus dem Mund desjenigen, der den vermeintlich „moderaten“ Abbas berät.

Al-Habbash, dessen Entscheidungen in der Palästinensischen Autonomiebehörde oberstes Gebot sind und befolgt werden müssen, ist kein unbeschriebenes Blatt. Er erklärte schon einmal im Fernsehen der PA, in welchen Fällen ein Mann seine Ehefrau schlagen dürfe (bei „Ungehorsam“), und im Frühjahr 2016 behauptete er, die Vorfahren der Palästinenser hätten Jerusalem erbaut:

Sie [die Juden] sind Diebe, die das Land gestohlen haben, und die auch die Geschichte stehlen wollen. Aber die Geschichte kann sich nicht ändern, und sie kann nicht gefälscht werden. Die Fakten legen Zeugnis von ihr ab.

Wir waren während der letzten 5000 Jahre hier und haben dieses Land nicht verlassen. Wir haben das Land nicht verlassen. Unsere Vorväter sind die monotheistischen Kanaaniter und Jebusiter. Sie sind diejenigen, die Jerusalem erbaut haben, noch bevor Abraham auch nur im Lande war.“

Dabei berief sich al-Habbash ironischerweise auf zwei Volksstämme, deren Existenz im Altertum durch nichts anderes belegt ist als durch die jüdische Bibel, das Alte Testament. 2018 sagte al-Habbash, die Juden hätten „keinerlei Bezug zu Jerusalem“, solche Behauptungen seien ein „imperialistischer Mythos“.

Lektion im PA-Fernsehen

Die Äußerung über das Töten von Israelis machte al-Habbash bei einer religiösen Lektion im offiziellen PA-Fernsehen, aus der sie die Medienbeobachtungsgruppe Palestinian Media Watch ins Englische übersetzt hat.

Laut PMW zitierte Al-Habbash aus dem Koran: „Töte sie“ und definierte dann, wer es sei, der getötet werden solle. Menschen, sagte er zunächst, sollten „nicht ohne Grund“ getötet werden, egal ob es sich um „Muslime, Ungläubige, Götzenanbeter oder Menschen des Buches [Juden und Christen]“ handele. Es gebe jedoch „zehn Übertretungen“, die mit dem Tod bestraft werden müssten.

Obwohl al-Habbash Israel oder Juden nicht namentlich erwähnte, geht dies aus dem Kontext (und der langjährigen Dämonisierung und Verleumdung von Israelis und Juden durch al-Habbash und viele andere PA-Führer) hervor. Zu den Übertretungen zählte al-Habbash:

„Wenn jemand kommt, um mich anzugreifen … mein Zuhause … mein Land … mein Heimatland … mein Eigentum … meine Ehre … meine Familie … eure Existenz … eure Rechte … eure Seelen.“

Was muss dann getan werden?

„Mir ist befohlen, gegen ihn zu kämpfen. Mir ist befohlen, mich ihm entgegenzustellen, mir ist befohlen, gegen ihn Widerstand zu leisten, und ich darf ihn notfalls töten, wie der Prophet [Muhammad] sagte und wie dieser Vers sagt: ‚Und töte sie, wo immer du sie findest.’… Solange sie zielen, darfst du sie bekämpfen und auch töten.“

Während der arabisch-israelische Konflikt in westlichen Medien als ein Streit um Land und Staatlichkeit dargestellt und häufig in eine säkulare Sprache der Menschenrechte gekleidet wird, benutzen viele der arabischen Protagonisten, die gegen Israel kämpfen, ein religiöses Vokabular und sehen sich in einem „heiligen Krieg“ gegen die Juden, die kein Recht hätten, auf „muslimischem“ Land zu leben.

Antisemitische Predigten und Ansprachen

Immer wieder überträgt das offizielle Fernsehen der Palästinensischen Autonomiebehörde religiöse Hetze gegen Juden.

In einer Predigt etwa sagte Scheich Osama al-Tibi von der Taqwa-Moschee in Al-Tira bei Ramallah, Allah habe die Juden in „Affen und Schweine“ verwandelt. Es sei nicht möglich, so al-Tibi, „alle abstoßenden Charaktereigenschaften der Juden aufzuzählen“; sie seien „verflucht“, „tyrannisch“, „feige“ und säten „Zwietracht und Korruption“; sie hätten sich „gegen die Menschheit verschworen“ und würden bei jeder Gelegenheit ihre „Fangzähne fletschen“; ihre „widerwärtigen und schmutzigen Gene“ würden von einer Generation an die nächste weitergegeben, die „Menschheit“ werde „niemals mit ihnen zusammenleben“ können.

Er fügte hinzu, dass der Konflikt zwischen Juden und Muslimen bis zum Tag des Jüngsten Gerichts weitergehen werde; dann würden sich die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche dann die Muslime rufen würden, damit sie die Juden töten.

Die sogenannte „Prophezeiung vom Baum und dem Felsen“ ist ein Hadith, ein Ausspruch, der dem islamischen Propheten Mohammed zugeschrieben wird. Er wird immer wieder von antisemitischen Muslimen zitiert – etwa vom türkischen Präsidenten Erdogan – und findet sich etwa auch in der Charta der Hamas.

Die vermeintlich „gemäßigte“ Fatah und die von ihr kontrollierte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) stehen dabei der Hamas in nichts nach. Am 16. September 2015 hielt Mahmud Abbas im offiziellen PA-Fernsehen eine – seither immer wieder ausgestrahlte und von der Fatah über die sozialen Medien verbreitete – Rede, in der er zum „Ribat“, dem religiösen Krieg zur Verteidigung muslimischen Landes, aufrief:

„Die Al-Aqsa-Moschee gehört uns, die Grabeskirche gehört uns. Sie haben kein Recht, sie mit ihren dreckigen Füßen zu beschmutzen. Wir werden ihnen das nicht erlauben, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Jerusalem zu beschützen. …

Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde. Es ist sauberes und reines Blut, Blut, das für Allah vergossen wurde, so Allah es will. Jeder Märtyrer wird das Paradies erreichen, und jeder Verwundete wird von Allah belohnt werden.“

Wie man sieht, deckt sich die mörderische Weltanschauung von Abbas mit der seines religiösen Beraters – was ja natürlich auch zu erwarten ist.

Göttliches Gesetz

Auch die Kompromisslosigkeit und Ablehnung von Frieden mit den Juden hat al-Habbash zum religiösen Dogma erklärt. Im Oktober 2014 sagte er, „laut islamischem Schariahrecht“ sei

„das gesamte Land Palästina Waqf (eine unveräußerliche Schenkung Allahs an die Muslime; S.F.) und gesegnetes Land, und es ist verboten, auch nur einen Millimeter davon zu verkaufen, das Eigentum daran abzugeben oder dessen Besatzung zu ermöglichen.“

Fragt man, warum es für den arabisch-israelischen Konflikt scheinbar keine Lösung gibt, ist die Antwort klar: Weil geistliche und politische Wortführer wie al-Habbash und Mahmud Abbas es zu Allahs Willen erklärt haben, dass die Juden aus „Palästina“ verschwinden müssen.

Wenn es als Allahs Gesetz gilt, dass man „keinen Millimeter“ Land abgeben darf, sondern vielmehr gegen die Juden Krieg führen muss, wie könnte man dann in etwaigen Friedensverhandlungen plötzlich zu dem gegenteiligen Ergebnis kommen und Kompromisse schließen? Schon Verhandlungen selbst wären demnach ja ein schwerer Verstoß gegen islamisches Recht, ein Affront gegen Allah und alle Muslime.

Wer das täte, wer mit den Israelis über das Land und seine Grenzen verhandeln würde, der gälte Leuten wie al-Habbash und Mahmud Abbas als Verräter, der mit dem Tod zu bestrafen wäre. So, wie einst der ägyptische Präsident Anwar al-Sadat, der ermordet wurde, weil er einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet hatte.

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