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350.000 Syrer in der Region Idlib auf der Flucht

Flüchtlingskonvoi in der syrischen Provinz Idlib
Flüchtlingskonvoi in der syrischen Provinz Idlib (© Imago Images / ZUMA Press)

Nach nur zwei Tagen Waffenstillstand nahm Russland seine Luftangriffe zur Rückeroberung der Provinz wieder auf.

Scott Lucas, EA Worldview

Laut einem UNO-Bericht, wurden im vergangenen Monat weitere 350.000 Syrer, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, durch russische Angriffe auf die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens vertrieben. Die Zahl der fliehenden Zivilisten ist seit der Ende April angelaufenen Offensive zur Rückeroberung des Großraums Idlib, der das letzte große Oppositionsgebiet in Syrien darstellt, auf insgesamt 750.000 angestiegen. Ungefähr 1.200 Zivilisten wurden durch Bombenangriffe und den Mörserbeschuss getötet und Tausende weitere wurden verletzt. Rund 70 medizinische Einrichtungen, mehr als 100 Schulen, Moscheen, Märkte und andere Infrastrukturen wurden dabei getroffen.

Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten fasste die Krise in seinem jüngsten Bericht zusammen. Die meisten Zivilisten seien in die Städte oder in das überfüllte Gebiet nahe der türkischen Grenze gezogen, die seit 2016 geschlossen ist. „Diese jüngste Welle der Vertreibung verschärft eine bereits katastrophale humanitäre Situation in Idlib“, sagte David Swanson, der regionale Sprecher der Vereinten Nationen für Syrien, laut einem Bericht von Reuters.

Am Dienstag brach Russland, nach nur zwei Tagen, seinen eigenen Waffenstillstand mit der Türkei. Am Mittwoch haben die russischen Angriffe mindestens 21 Zivilisten getötet und 82 verwundet. Die UNO sagte, der Angriff komme einem Kriegsverbrechen gleich, aber die internationale Gemeinschaft war nicht dazu bereit bzw. in der Lage, zum Schutz der Zivilbevölkerung einzugreifen. Russland hat sein Veto im Sicherheitsrat ausgenutzt und Anfang dieses Monats eine Reduzierung der Hilfe der Vereinten Nationen erzwungen.

Syria Daily: 350,000 Displaced in Month by Russia-Regime Attacks on Idlib

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