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IAEO: Iranische Fortschritte bei Atombombenbau größer als gedacht

Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde, Rafael Grossi
Chef der UN-Atomaufsichtsbehörde, Rafael Grossi (© Imago Images / Xinhua)

Wie sich jetzt herausstellt, hat nicht nur die UN-Atomaufsichtsbehörde, sondern auch westliche Geheimdienste die Lage der iranischen Atombombenproduktion völlig falsch eingeschätzt.

Die Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen (IAEO) erklärte nicht nur kürzlich, die nukleare Ausbruchszeit – jene Zeit, die der Iran benötigt, um genügend hoch angereichertes Uran für den Bau einer Atombombe zu produzieren – sei mit vier Wochen deutlich kürzer als bislang gedacht.

Vielmehr, so die UNO-Behörde, habe der Iran vor zwanzig Jahren auch wesentlich größere Fortschritte beim Bau eines Atomsprengkopfs gemacht, als bislang bekannt war.

Die Arbeit an der Entwicklung eines solchen Sprengkopfs wurde auf einem Gelände namens Lavizan-Shian in der Nähe Teherans durchgeführt, wo sich das Hauptquartier des iranischen Nuklearwaffenprogramms befand, das 2004 geschlossen wurde.

Indizien belegen, dass der Iran hier Uranmetall gewonnen hat, ein für den Bau von Atomwaffen entscheidendes Material. Wissenschaftler in Lavizan-Shian haben auch an einem Neutronenschauer-Zünder gearbeitet, den man benötigt, um eine nukleare Reaktion in Gang zu setzen, und der ebenfalls eine zentrale Komponente beim Bau von Atombomben darstellt.

Diese Enthüllungen und die neuesten Erkenntnisse über die verkürzte Ausbruchszeit vergrößern die Sorge, westliche Geheimdienste könnten bezüglich der Fortschritte des iranischen Atomprogramms im Dunkeln tappen und sie völlig falsch eingeschätzt haben.

Angesichts dessen erklärte laut Jewish Chronicle ein Sprecher des Institute for Science and International Security (ISIS) in Washington:

»Wenn der Iran in der Implementierungsphase eines erneuerten Atomdeals seine Politik der Täuschung fortführt, wie er es bereits in der Implementierungsphase des JCPOA [Atomdeal von 2015] getan hat, sollten die Sanktionen gegen ihn nicht aufgehoben werden.«

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