Zweiter Jahrestag des Anschlags auf Charlie Hebdo

„Muslimische Extremisten werden nicht durch Karikaturen provoziert, es ist der Hass auf die freie pluralistische Gesellschaft, auf die Maxime ‚leben und leben lassen‘, auf die Freiheit, der sie antreibt. Vertreter und Vertreterinnen dieses Islams, seien sie nun gewaltbereit oder gewaltfrei, sind sich einig im Versuch, ihre Weltanschauung für sakrosankt zu erklären. Es geht Ihnen nicht um Inklusion, nicht um gleiche Rechte, sondern um Sonderrechte für eine Religion, von deren Überlegenheit sie überzeugt sind und deren politische Dominanz sie für einen Segen halten, es geht ihnen um die exklusive Stellung des Islam, wie man sie in den allermeisten islamisch geprägten Ländern für selbstverständlich hält.

Inklusion bedeutet gleiche Rechte und gleiche Behandlung für alle. In diesem Sinne waren es die Frauen und Männer von Charlie Hebdo, die den Islam mit einer kaum zu übertreffenden Selbstverständlichkeit karikierten und gerade damit die französischen Musliminnen und Muslime zu gleichberechtigten Mitgliedern der französischen Gesellschaft erklärten. Die Charlie Hebdo Redaktion bezieht sämtliche Bestandteile, Gruppen und Menschen der Gesellschaft ein, indem sie sich über alle gleichermaßen lustig macht: Über Linke wie Rechte, über Liberale und Konservative, über das Christentum wie über Islam und Judentum – sie nimmt Rabbiner ebenso aufs Korn wie Priester und Imame. Der Standpunkt des Magazins erweist sich somit als zutiefst inklusiv. Gerade indem Charlie Hebdo alle Grenzen missachtet, hebt es die Grenzen zwischen den verschiedenen Gruppen auf und schafft – égalité.“ (Nina Scholz: „Der Hass auf die Meinungsfreiheit – 2. Jahrestag des Anschlags auf Charlie Hebdo“)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!