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Wochenbericht, 4.8. bis 10.8.2014

In dieser Ausgabe:

I. Allgemeiner Überblick
II. Verschiedenes zum Gaza-Krieg
III. Stets die gleiche Leier: „Bush ist schuld“
 

I. Allgemeiner Überblick

In der vergangenen Woche erschienen in den von MENA systematisch ausgewerteten österreichischen Tageszeitungen 424 Beiträge (zuletzt: 386) mit Bezügen zum Nahen Osten bzw. zu Nordafrika:

Wochenbericht, 4.8. bis 10.8.2014

Erneut stand der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Mittelpunkt des medialen Interesses, darüber hinaus wurden auch der Präsidentschaftswahl in der Türkei sowie dem Kampf gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) im Irak viel Aufmerksamkeit gewidmet:

Wochenbericht, 4.8. bis 10.8.2014

In den insgesamt 187 relevanten Beiträgen (zuletzt: 153) der wichtigsten Radio- und Fernsehnachrichtensendungen des ORF wurden folgende Länder am häufigsten erwähnt:

Wochenbericht, 4.8. bis 10.8.2014

II. Verschiedenes zum Gaza-Krieg

Manchmal ist alles recht einfach: Bereits vor Ablauf der für eine Dauer von 72 Stunden zwischen der Hamas und Israel vereinbarten Waffenruhe feuerten die Islamisten wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab. „Hamas beginnt den Krieg wieder“, lautete folgerichtig die Überschrift eines Artikels in den Salzburger Nachrichten (9. Aug. 2014), „Hamas brach die Waffenruhe“, war in der Kleinen Zeitung zu lesen (9. Aug. 2014), und die Krone meldete fast gleichlautend: „Gaza: Hamas bricht Waffenruhe“. (Kronen Zeitung, 9. Aug. 2014)

Wer die Berichterstattung über den Gaza-Krieg in österreichischen Medien in den letzten Wochen verfolgt hat, wird sich allerdings kaum darüber wundern können, dass so manch anderes Medium sogar an der Darstellung eines so einfachen und unbestrittenen Sachverhalts scheiterte. Im Mittagsjournal ließ sich der Ablauf zumindest noch erahnen, wenn davon die Rede war, dass schon vor Ablauf der Waffenruhe wieder „Raketen nach Israel geflogen“ seien (Ö1-Mittagsjournal, 8. Aug. 2014), auch wenn die Formulierung den Beschuss israelischer Städte mit potenziell tödlichen Raketen ein wenig verharmloste und darüber die näheren Umstände nicht erwähnte: Von alleine sind die Raketen ja sicherlich nicht „geflogen“, doch woher sie gekommen waren und wer sie abgeschossen hatte, das wurde den Hörern nicht mitgeteilt.

In der Presse war zwar von palästinensischen Raketen die Rede, doch war in der Überschrift zu lesen: „Israels Angriffe setzten nach dem Ende der Waffenruhe wieder ein, so wie der Raketenbeschuss der Hamas“. Ursache und Wirkung wurden also so verdreht, dass die tatsächliche Chronologie der Ereignisse verdeckt wurde. Erst in einer kleiner gedruckten Passage am Ende eines langen Artikels über einen Lokalaugenschein in Gaza wurde deutlich ausgeführt, dass die Hamas nicht zu einer Verlängerung des Waffenstillstands bereit gewesen war. „Gleich am frühen Vormittag schoss die Hamas wieder Raketen auf Israel ab, die Armee reagierte mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen.“ (Presse, 9. Aug. 2014)

Noch nebulöser berichtete der Standard darüber, dass nach dem Ablauf der Waffenruhe „wieder geschossen“ werde: „Israel flog am Freitag erneut einen Angriff auf das Küstengebiet der Palästinenser“, nachdem „eine 72-stündige Waffenruhe zu Ende gegangen“ sei. Von Raketen der Hamas war in dem Beitrag nur laut  „israelischen Angaben“ die Rede (Standard, 9./10. Aug. 2014), womit offen gelassen wurde, ob diese „israelischen Angaben“ denn auch der Realität entsprachen. Die Tatsache, dass die Hamas am Vortag bereits die Wiederaufnahme des Raketenbeschusses und den Auftakt zur „Siegesschlacht“ gegen den zionistischen Feind angekündigt hatte (Ö1-Abendjournal, 7. Aug. 2014), blieb im Standard unerwähnt.

Der größte Widerwille dagegen, wahrheitsgemäß über die Angriffe aus dem Gazastreifen zu berichten, die dem Waffenstillstand ein Ende bereitet hatten, war aber in der ZiB 2 zu beobachten. Da wurde von der „beendete(n) Waffenruhe“ und „wechselseitige(m) Raketenbeschuss“ gesprochen; „es flogen wieder Raketen von beiden Seiten“, meinte Moderator Hazivar. (ZiB 2, 8. Aug. 2014) Doch sowohl er als auch der aus Tel Aviv zugeschaltete Reporter Tim Cupal unterließen es, klar und deutlich die Geschehnisse in ihrem zeitlichen Ablauf korrekt darzustellen. Dass die Hamas erneut Raketen abgefeuert und Israel mit einiger zeitlicher Verzögerung darauf militärisch reagiert hatte, das teilten die beiden ORF-Journalisten ihren Zuschauern nicht mit.

Cupal hatte sich bereits einen Tag zuvor in die Schar derer eingereiht, die unter den Menschen im Gazastreifen ungebrochenen Kampfeswillen und eine totale Unterstützung für den von der Hamas angezettelten Krieg gegen Israel zu entdecken vermögen. Doch nur völlig naiven und uninformierten Zusehern dürfen nicht zumindest leise Bedenken an seinem Bericht über das „Triumphgefühl“ der Bewohner des Gazastreifens gekommen sein, hatte sich Cupal für seinen Lokalaugenschein doch ausgerechnet eine von der Hamas organisierte Siegeskundgebung ausgesucht. (ZiB, 7. Aug. 2014) Dass er dort nicht auf Kritik an dem von den Islamisten verursachten Leiden stieß, war nicht sonderlich überraschend. Doch auch abseits von solchen direkt von der Hamas inszenierten Aufmärschen ist es um die Meinungsfreiheit im Gazastreifen, vorsichtig gesagt, nicht gerade gut bestellt. Die Angst ist eben ein ständiger Begleiter von Menschen, die unter der Herrschaft einer islamistischen Terrororganisation zu leben gezwungen sind. In einer Reportage in den SN trat diese in der Bemerkung einer Frau zutage, die meinte: „Wenn es Massenproteste gegen die Hamas gäbe, schlösse ich mich an. Aber anfangen werde ich nicht. Die würden mich doch nur verhaften.“ (Salzburger Nachrichten, 6. Aug. 2014)

Die Furcht ist durchaus begründet: Als während einer kurzen Waffenruhe einige Bewohner es wagten, für ein Ende des Krieges zu demonstrieren, wurden diese von Hamas-Schergen kurzerhand an die Wand gestellt. Nichtsdestotrotz stieß man in den vergangenen Tagen immer wieder auf Berichte über Proteste gegen die Hamas. Der Kurier berichtete darüber, dass ein Hamas-Funktionär beim Besuch von Verwundeten in einem Krankenhaus von Angehörigen der Opfer beschimpft wurde: „Ihr seid schuld am Leid und an der Zerstörung!“ (Kurier, 7. Aug. 2014) Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri, der durch seinen Aufruf an die Bevölkerung Gazas, sich als lebende Schutzschilde zu opfern traurige Berühmtheit erlangte, wurde in der Nähe des von der Hamas als Kommandozentrale missbrauchten Shifa-Krankenhauses von einigen Palästinensern attackiert und verprügelt. Und die ZiB 24 brachte die Klage eines Mannes aus Gaza: „Wir müssen für die Fehler unserer Anführer zahlen. Wenn man uns fragen würde, was wir wollen, dann wäre es Frieden.“ (ZiB 24, 8. Aug. 2014) Am Rande von Hamas-Kundgebungen wird man auf solche Stimmen freilich nicht stoßen. Von dort gibt es nur Durchhalteparolen zu berichten, die manche Journalisten anscheinend für bare Münze nehmen. So lautete Mittagsjournal-Moderatorin Cornelia Vosperniks Resümee nach Cupals Bericht: „Die Menschen wollen also kämpfen bis zuletzt im Gazastreifen.“ (Ö1-Mittagsjournal, 8. Aug. 2014)

Österreichische Medien stützen sich bei ihren Angaben über die Zahl der Kriegsopfer derweilen nach wie vor weitgehend unhinterfragt auf die von den Behörden im Gazastreifen frisierten Angaben. In einigen internationalen Medien werden diese Propagandazahlen mittlerweile allerdings so kritisch beleuchtet, wie MENA dies bereits vor zwei Wochen getan hat. Sowohl die nicht gerade für ihre israelfreundliche Berichterstattung bekannte BBC als auch die New York Times mahnten zur Vorsicht im Umgang mit den Opferzahlen und wiesen darauf hin, dass die vorhandenen Daten den oftmals erhobenen Vorwurf nicht stützten, dass Israel wahllos oder gar bewusst Zivilisten angegriffen habe. Die NYT schrieb:

„The Times analysis, looking at 1,431 names, shows that the population most likely to be militants, men ages 20 to 29, is also the most overrepresented in the death toll: They are 9 percent of Gaza’s 1.7 million residents, but 34 percent of those killed whose ages were provided. At the same time, women and children under 15, the least likely to be legitimate targets, were the most underrepresented, making up 71 percent of the population and 33 percent of the known-age casualties.“

Nichtsdestotrotz behauptete Ian Buruma in einem Gastkommentar in der Presse allen Ernstes wider alle Evidenz, beim israelischen Vorgehen habe es sich um „strategisches Bombardement“ gehandelt, und stellte es in eine Reihe mit den Bombardierungen Rotterdams, Coventrys und deutscher Städte während des Zweiten Weltkriegs, ja sogar mit den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki. (Presse, 8. Aug. 2014) Obwohl, vielleicht aber auch gerade weil diese Vergleiche so unbegründet und diffamierend sind, griff Georg Hoffmann-Ostenhof sie im profil sogleich zustimmend auf, verschwendete rund drei Viertel seines Kommentars in der aktuellen Ausgabe darauf, Burumas haarsträubende Gleichsetzungen und Analogien wiederzugeben, und warf Israel das „Festhalten an einer Kriegstaktik“ vor, „die erwiesenermaßen keinen Erfolg bringt“. Dass Israel diese „Kriegstaktik“ gar nicht verfolgt, störte Hoffmann-Ostenhof überhaupt nicht. Optisch extra hervorgehoben hielt er fest, was er offenbar für eine wichtige Erkenntnis hält: „Jerusalem nimmt ganz bewusst den Tod von unzähligen Nicht-Kämpfenden in Kauf.“ (profil 33/2014) Stünde an der Stelle von „Jerusalem“ der Name „Hamas“, so fände sich in Hoffmann-Ostenhofs Kommentar wenigstens ein inhaltlich richtiger Satz.

Den absurden Höhepunkt der Berichterstattung über den Gaza-Krieg stellte in der vergangenen Woche aber eine „Analyse“ dar, die Karim El-Gawhary in der ZiB 2 zum Besten gab. Darin warnte er davor, dass es nur mehr eine Frage der Zeit sei, bis auch in Gaza eine Organisation wie der Islamische Staat (IS) Fuß fassen könnte. „Sowas passiert eben, wenn man moderaten Gruppierungen keinerlei Angebote macht.“ (ZiB 2, 7. Aug. 2014) Mit der „moderaten Gruppierung“ war wohlgemerkt die Terrorgruppe Hamas gemeint, die in den letzten Wochen wieder einmal Terror über Israel und infolge dessen enormes Leid über die Bevölkerung des Gazastreifens gebracht hat. Jetzt sei es jedenfalls höchste Zeit, der „Blockade“ des Gazastreifens ein Ende zu bereiten, so El-Gawhary, der über die Gründe für die (Teil-)Blockade Gazas kein Wort verlor, und sich stattdessen zum Sprachrohr einer der wichtigsten Forderungen der Hamas machte. „Die Israelis“, so laute die Strategie „der Palästinenser“, „können nicht in Ruhe weiterleben, während die Blockade des Gazastreifens weitergeht“. Die Palästinenser wollten Israels Vorhaben durchkreuzen, zum Status Quo vor dem Krieg zurückzukehren, mit dem Israel „relativ sicher und komfortabel gelebt hat“. (ZiB, 8. Aug. 2014) „Relativ sicher und komfortabel“ war für El-Gawhary also das Leben in Israel, als der jüdische Staat in den vergangenen Jahren mit weit über zehntausend Raketen beschossen wurde.
 

III. Stets die gleiche Leier: „Bush ist schuld“

Der Vormarsch des Islamischen Staats (IS) in Syrien und im Irak hat dazu geführt, dass selbst Barack Obama es nach Jahren des Nichthandelns für erforderlich hält, dass die USA militärisch in den Konflikt eingreifen. Auch wenn dies angesichts der vom IS verbrochenen Barbarei nur begrüßt werden kann, kommt diese Intervention um Jahre zu spät. Die Kritik Hillary Clintons, dass die mangelnde Unterstützung des Westens für die syrische Opposition den Aufstieg des IS erst möglich gemacht habe, ist einerseits kaum von der Hand zu weisen, und andererseits heute nur mehr wenig originell.

Das hält einige „Experten“ allerdings nicht davon ab, ernsthafte Analysen einfach sein zu lassen und sich stattdessen ihrer Lieblingsbeschäftigung zu widmen: den Vorgänger Obamas für alles Übel verantwortlich zu machen. So meinte der Chef der ORF-Auslandsredaktion, Andras Pfeifer: „Jetzt erst geht die Saat der Irrtümer des Krieges von George W. Bush erst richtig auf“. (ZiB 13, 8. Aug. 2014) Und im Mittagsjournal erklärte Karin Kneissl: „Dass dieser Dschihadismus heute dort steht, wo er ist, ist ein unmittelbares Ergebnis der Invasion der USA und ihrer Verbündeten 2003.“ (Ö1-Mittagsjournal, 8. Aug. 2014)

Die Behauptung eines „unmittelbaren“ Zusammenhangs zwischen dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein 2003 und dem Siegeszug des IS mehr als zehn Jahre danach, ist so offenkundig unhaltbar, dass man darauf gar keine Zeit verschwenden sollte. Von Kneissl war freilich kaum etwas anderes zu erwarten, als ein weiteres Mal George W. Bush für die Übel im Irak verantwortlich zu machen, war sie doch schon immer eine vehemente Gegnerin des Vorhabens, das mörderische Regime Saddam Husseins zu stürzen. In ihrem Buch „Mein Naher Osten“ bekennt sie freimütig: „Als am frühen Morgen des 20. März 2003 der Angriff auf den Irak begann, heulte ich eine Weile neben dem Rundfunkgerät.“ Wem ihre Sympathien defintiv nicht galten, macht der folgende Satz deutlich: „Saddam Hussein, der sein Land 25 Jahre brutal unterdrückte, hatte nicht ganz Unrecht, als er kurz vor dem Angriff die USA als die ‚neuen Mongolen‘ bezeichnete.“

Als Kontrastprogramm zu der ewig gleichen Bush-ist-schuld-Leier sei der Beitrag von Thomas von der Osten-Sacken und Oliver M. Piecha im Tagesspiegel empfohlen, in dem erläutert wird, weshalb der Verweis auf 2003 genauso in die Irre führt wie das populäre Gerede vom Ende jener nahöstlichen Staatenordnung, die mit dem Ende des Ersten Weltkriegs sowie den Namen Sykes und Picot verbunden ist. „Es ist eine Mär, dass die Spannungen im Irak vor allem ein Produkt westlicher Interventionen sind.“ Die unzähligen Probleme, mit denen die Region des Nahen Ostens konfrontiert ist, reichten viel tiefer. „So scheitern seit 100 Jahren alle Versuche kläglich, ehemalige Untertanen des Osmanischen Reiches, die immer zugleich Mitglied eines Stammes, Clans und einer religiösen Gruppe waren, die sie kontrollierten, aber auch schützten, in Bürger moderner Nationalstaaten zu verwandeln. Die Zugehörigkeit zur Gruppe, ob sie nun ethnisch oder konfessionell bestimmt war, blieb dominanter Teil der Identität. Wer in Bagdad oder Damaskus die Macht innehatte, war immer primär Vertreter seiner Gruppe, die es zu versorgen und bei Laune zu halten galt.“ Das war in einem Syrien unter der Kontrolle des maßgeblich von der alawitischen Minderheit getragenen Assad-Regimes nicht anders, als es im von Sunniten dominierten Irak unter Saddam Hussein oder dem von Schiiten dominierten Irak von Nouri al-Maliki ist. „Im einen wie im anderen Fall verstehen und verstanden die korrupten Führungsschichten des Nahen Ostens mit ihrer Klientelpolitik unter Regieren wenig mehr, als den Staat als ihre Beute zu betrachten. Ein anderes Verhältnis zum Nationalstaat der Moderne hat sich im arabischen Kerngebiet des Nahen Ostens nie wirklich entwickelt.“

Wer wie Pfeifer und Kneissl westliche Interventionen im Allgemeinen und die Invasion 2003 im Besonderen für die aktuellen Entwicklungen im Irak und in Syrien verantwortlich macht, ersetzt Analyse durch Ressentiments. Dass diese nicht zuletzt von vielen Menschen im Nahen Osten geteilt werden, macht die Sache um keinen Deut besser, dienen sie doch vor allem der Aufrechterhaltung der Machtstrukturen, die tatsächlich seit Jahrzehnten für enormes Leid verantwortlich sind.

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