„Eigentlich gibt es ja keine iranischen Truppen in Syrien, nur ‚Militärberater‘, wie Offizielle aus Teheran gegenüber europäischen Diplomaten immer wieder betonen. Immer schwerer allerdings fällt es ihnen zu erklären, warum dann Hunderte von diesen ‚Beratern‘ in Leichensäcken in den Iran zurückkommen und inzwischen selbst die Zeitungen der Revolutionsgardisten vermelden, dass Angehörige der Truppe in Syrien den ‚Märtyrertod‘ gestorben seien. (…)
Spätestens der Kampf um Khan Tuman hat gezeigt, dass dieser Krieg in absehbarer Zeit militärisch nicht zu gewinnen sein wird. Zwar kündigten sowohl die Hizbollah als auch der Iran an, weitere Truppen zu schicken, und versuchten, an anderen Frontabschnitten Gelände zu gewinnen, die martialischen Reden täuschen aber kaum darüber hinweg, dass man längst fürchtet, in einen teuren und langanhaltenden Abnutzungskrieg hineingezogen zu werden. Denn die Alliierten Bashar al-Assads müssen, wollen sie am Ende als Sieger dastehen, den Krieg gewinnen, die syrischen Rebellen dagegen brauchen ihn nur nicht zu verlieren. So lautet das Kalkül asymmetrischer Kriegsführung, wie die USA in Vietnam und die Sowjetunion in Afghanistan lernen mussten.“
(Thomas von der Osten-Sacken: „Das Vietnam des iranischen Regimes“)