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„Wer zum Boykott Israels aufruft, folgt der Hamas-Agenda“

toameh„Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, benötigt man Stabilität, Sicherheit, ein funktionierendes Rechtssystem, und das haben wir in den palästinensischen Gebieten nicht. Aber es geht bei diesem Konflikt nicht um Geld oder die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Die Menschen nehmen das alles gerne an, dann wählen sie die Hamas. Sie werden durch Wohlstand nicht das Recht auf Rückkehr aufgeben, das hat sich in der Vergangenheit schon gezeigt. Die beiden Intifadas sind in Zeiten ausgebrochen, in denen es der Wirtschaft gut ging. (…) Es handelt sich um einen national-religiösen Konflikt. In der arabischen und islamischen Welt hat immer noch eine Mehrheit der Menschen die Existenz Israels nicht akzeptiert. Das ist das Haupthindernis, die Menschen werden so weit radikalisiert, dass man nicht einmal mehr über Frieden mit Israel reden kann. (…)

Es gibt keinen Frieden auf der Grundlage von Boykott und Sanktionen. Das ist das, was die Hamas und der Islamische Jihad wollen. Ich habe solche Leute getroffen und mein Eindruck war, dass es eher um Hass auf Israel als um Hilfe für die Palästinenser geht. Palästinenser kooperieren mit Israel, ob sie Israel mögen oder nicht, sie machen Geschäfte mit Israelis. Was heißt es, gegen Normalisierung zu sein? Wenn israelische und palästinensische Kinder Fußball spielen, kommen diese Leute an und sind dagegen. Wer etwas tun will, soll etwas tun, das beiden Seiten hilft. (…) [S]olche Botschaften spielen den Radikalen in die Hände. Wenn man zu Boykotten und Sanktionen aufruft, folgt man der Agenda der Hamas. Jedes Mal, wenn es Treffen zwischen Israelis und Palästinensern gibt, kommen die empörten Stellungnahmen der Normalisierungsgegner. Das schüchtert Menschen ein, aber unter der Hand passiert viel, ich könnte Ihnen in der Westbank Kooperationen zwischen Palästinensern und jüdischen Siedlern zeigen.“ (Interview mit Khaled Abu Toameh: „Das palästinensische Narrativ muss sich ändern“)

 

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