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Warum konnte der Terrorist Salah Abdeslam 126 Tage unentdeckt bleiben?

Kurzum, keine terroristische Bewegung in der Geschichte, ob nun linksgerichtet wie die RAF, rechtsgerichtet wie die deutschen Neonazis, nationalistisch wie die Irische Republikanische Armee, hat jemals erfolgreich operieren können ohne einen breiteren Kreis von Sympathisanten und Unterstützern.

Wenn wir aber der geläufigen Meinung folgen, soll das nicht für den islamischen Extremismus gelten, der angeblich in den muslimischen Gemeinschaften Europas ein isoliertes Phänomen darstelle. Diese Lesart steht tatsächlich in Widerspruch zu einer Menge an Forschungsbefunden, die zeigen, dass es für die Ziele der islamischen Extremisten mehr Unterstützung gibt als gemeinhin angenommen. Es lohnt sich, genau hinzuschauen – und sich in extenso mit den Resultaten zu befassen. (…)

Ich betone es nochmals, denn es scheint mir sehr wichtig: Religiöse Fundamentalisten machen nicht die Mehrheit der europäischen Muslime aus – und die ausführlich zitierten Untersuchungen, Umfragen und Studien belegen dies. Dennoch bilden sie eine beachtliche und einflussreiche Minderheit. Viele Muslime hegen darüber hinaus Feind- und Zerrbilder, wenn es um Homosexuelle, Juden oder den Westen ganz allgemein geht. Während die meisten Muslime Gewalt und Terror ablehnen, gibt es eine Gruppe von rund 10 Prozent der Befragten, die Gewalt im Namen des Glaubens gutheißen bzw. islamischen Terrorismus billigend in Kauf nehmen.

(Ruud Koopmans, Soziologe und Migrationsforscher, in der Neuen Zürcher Zeitung: „Sympathisanten des Terrors“)

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