„Gegen Bares arrangiert Athens Schlepper-Branche alles – rund um die Uhr: den passenden Ausweis zum Gesicht, den wenig kontrollierten Flug nach Madrid oder Bratislava (…) 6.000 Passagiere mit falschen Dokumenten sind 2016 bei der griechischen Fluggesellschaft Aegean Airlines aufgefallen. Das wären am Tag im Durchschnitt 16 bis 17 Flüchtlinge nur bei dieser einen Fluglinie. Wie viele unerkannt durchkommen, lässt sich kaum rekonstruieren. ‚Das ist die Dunkelziffer‘, sagt ein Polizeibeamter aus einem anderen EU-Land in Athen. Einen Anhaltspunkt gibt es: 29.000 Syrer meldeten sich 2016 in Deutschland bei den Behörden nach der Schließung der Balkanroute und dem Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei.
Dass die offiziellen Angaben der griechischen Asylbehörde von derzeit 62000 Flüchtlingen im Land stimmen, ist unter diesen Umständen zweifelhaft: Jeden Tag fliegen Flüchtlinge aus Griechenland. (…) Rund 40 Flüge gehen jetzt im Winter jeden Tag von Athen in die Schengenländer. Syrer, die (…) Geld haben und ihren Absprung vorbereiten, berichten von 200 Flüchtlingen, die wegen des Ultimatums mit dem Dublin-Abkommen täglich mit der U-Bahn zum Flughafen hinausfahren und die Ausreise versuchen.“ (Markus Bernrath: „Mit gefälschten Papieren ab nach Deutschland“)