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Seltsame Gewaltfreiheit

In einem Gastkommentar in der Wochenendausgabe des Standard glaubt New York Times-Kolumnist Thomas Friedman, im Aufruf des wegen seiner Beteiligung an terroristischen Anschlägen in Israel zu fünf Mal lebenslanger Haft verurteilten Marwan Barghuti, alle Verhandlungen sowie jede sonstige Form der Kooperation mit Israel einzustellen, eine Empfehlung für „gewaltfreie Opposition“ erkennen zu können. „Die Palästinenser“, so Friedman, „müssen jeden Boykott, Hungerstreik oder Stein, der auf Israel geworfen wird, mit einem Plan unterlegen“, der am Ende zu einem Zwei-Staaten-Abkommen führen würde. Abgesehen davon, dass es ein reichlich seltsamer Plan ist, alle Verhandlungen abzubrechen, wenn man mit seinem Gegenüber ein Abkommen erzielen will, und ungeachtet der Tatsache, dass die Palästinenser die von Friedman skizzierte Zwei-Staaten-Lösung längst haben könnten, wenn sie selbst sich dieser Form der Beendigung des Konflikts nicht hartnäckig verweigern würden: Beim Werfen von Steinen, vermutlich auf israelische Sicherheitskräfte, muss es sich um eine spezifisch palästinensische Art der „Gewaltfreiheit“ handeln – eine, mit der man überall sonst zumindest wegen versuchter schwerer Körperverletzung vor Gericht landen würde.

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